Manfred Chobot
ZAN BSUACH EN ÜLMIZZ

déis is a schéins doaf
ols a bui bin i duat gwen mid meine öültan
offtn amul aussi mid ana freindin
fuan hauptplozz mocht de hauptschtross
an linkan winkl olso an rechtan nouch tenk
hianz tuats nouchad zur nekstn gmoa aussi fiarn
heind in da friia seind mia daun ooi
hiazzant hukkan mia in dea schtubn fo uan
buarn dea wos inta dar woucha en Wian hakklt
am wochnend kimmat ea si oilwaal
um sein wai ind de pflanzlan
a heind wiada ind mia seind
mid dea naanl alloan
dia muida tuat kropfa mocha
da bui muiss no in wosn maan
i fazööl eng a bleads gschichtl
deas wo mia net ausn schedl naussi geat
tui fei zuilousn – woast de sau hoit nuit geaum
oftn fuig neim aun wuig – hir nix möön weutn
dea laten guifn weat naha keufen – poin feut
doiktn oftn gaun schuikn weat kuifn den sau…
olsat saig i – mia haumb di nit gmui farschtaunda
nuisa sau hoit nuit geaum oftn fuig nim aun wuig
hir nix möön weutn dea laten guifn – naha
weatn kuifn zweng meina meissn mia schuibm s faadl…
mia woggln min schädl hini and heri buarn mhmmm
…nochad nuisa faddl follant zuit schui gwen
haun i gnedi aounghéibt en aompa zan laarn
…oftn säig i weul i haun gmui – si is gföüt
mhmmm i muiss gugizzn mhmmm
i piin gwéin am föld – wults an wai?
prooscht dass de gurgl net farooscht!
mei liabsti fo Minga draustn
hod offtn ols fuul obgegneisst

ÜBERSETZUNG INS HOCHDEUTSCHE


Zu Besuch in Illmitz
das ist ein schönes Dorf
als Bub bin ich mit meinen Eltern
dann hin mit einer Freundin
vor dem Hauptplatz macht die Hauptstraße
einen linken Winkel also einen rechten nach links
und führt dann zum nächsten Dorf
heute in der Früh sind wir dann hin(unter)
jetzt hocken wir in der Stube von einem
Bauern der unter der Woche in Wien arbeitet
am Wochenende kümmert er sich immer
um seinen Wein und die Pflanzen
auch heute wieder und wir sind
mit der Oma allein
die Mutter macht Krapfen
der Bub muss den Rasen mähen
ich erzähl euch eine blöde Geschichte
die mir nicht aus dem Kopf geht
hör nur zu woast de sau hoit nuit geaum
oftn fuig neim aun wuig – hir nix möön weutn
dea laten guifn weat naha keufen – poin feut
doiktn oftn gaun schuikn weat kuifn den sau…

also sage ich – wir haben dich nicht gut verstanden
nuisa sau hoit nuit geaum oftn fuig nim aun wuig
hir nix möön weutn dea laten guifn – naha
weatn kuifn
meintwegen müssen wir das Ferkel schieben
wir wackeln mit dem Kopf hin und brummen mhmmm
danach unser Ferkel follant zuit schui gwen
habe ich begonnen den Eimer schnell zu leeren
…dann sage ich weil ich habe genug – mir reicht es
mhmmm ich kriege Schluckauf mhmmm
ich bin am Feld gewesen – wollt ihr einen Wein?
Prost damit die Gurgel nicht verrostet!
meine Freundin aus München (draußen)
hat alles verstanden

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85
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