Beschreibung
Ausgabe U88–87 / Nov 2025
Interview: AMS Dialektliteratur zum Thema:“Geisterbahn, Ganslhaut und Gruslkabinett“ mit Texten von: Philipp Ammon, Regina Appel, Rita Bandita , dan*ela beuren, Daniela Dangl, Claudia Dvoracek-Iby, Sabina Fudulakos, Josef Grassmugg, Mario Huber, Gerald Jatzek, Bianca M. Klein, Isabella Krainer, Melanie Kremnitzer, Wolfgang Kühn, Michaela Kurcsics, Johannes Lerch, Laura Nussbaumer, Renate Schiansky, Erich Schirhuber, Karin Seiner, Eva Surma, Brigitte Thurner, Dominik Unterthiner, Harald Wieland, Denise Wiesmahr und Stefan Winterstein Dialektliteratur aus ÖBERÖSTERREICH von: Äffchen & Craigs, Robert Anders, Hans Anglberger, Lea Bacher, Gaby Grausgruber, Hans Kumpfmüller, Dominik Kurcsics, Doris Leeb, Karin Peschka, Simon Scharinger und Ulrike Titelbach mit QR-Codes zu Hörtexten sowie Rezensionen zu Neuerscheinungen
EDITORIAL LESEN
Liebe Leserinnen und Leser, unsere aktuelle Ausgabe des Morgenschtean verspricht unter dem Titel »Geisterbahn, Ganslhaut und Gruslkabinett« Texte zum Fürchten.Vielleicht meinen Sie ja jetzt, dass für eine wirklich grausliche Lektüre eigentlich irgendeine x-beliebige Tageszeitung reicht. Oder die letzte Energiekostenabrechnung. Oder der Steuerbescheid. Oder … Das Schlimmste an solchen und ähnlichen Nachrichten ist aber nicht ihr quasi schon naturgemäß ziemlich erschreckender Inhalt, sondern die Tatsache, dass sie zu allem Überfluss auch noch gänzlich ohne Humor auskommen. Nix als dürre Fakten. Dürrer noch als das dürrste Skelett im Schrank. Man könnte beinahe anfangen, Gespenster zu sehen. Und braucht dazu nicht einmal auf die Geisterstunde zu warten. Nichts als Schreckensmeldungen. From Dusk Till Dawn. Wenn man sich die Preise im Supermarkt anschaut, wähnt man sich im Little Shop of Horror. Angesichts der Wohnungsmieten fühlt man sich an den Weißen (Immobilien-) Hai erinnert. Oder vielleicht auch an Graf Dracula. Die Heizkosten sorgen für Heulen und Zähneklappern. Und als Draufgabe für ein eiskaltes Händchen. Bei den Preisen für Urlaubsreisen kommt man nur mehr mit dem Schrecken davon. Da ist höchstens noch der Highway to Hell drin. Doch selbst da scheint es, als würde einem irgendwer jede Menge Frankensteine in den Weg legen. Man weiß leider nicht mehr, was man letzten Sommer getan hat. Bei den kümmerlichen Erhöhungen von Gehältern und Pensionen wird man weiß wie die Ahnfrau und altert schneller als das Bildnis von Dorian Gray. Man sollte sich aber lieber nicht fragen, wann es endlich einmal besser wird. Da krächzen die Raben über unseren Köpfen nämlich nur ihr »Nimmermehr« in die Nacht, das Phantom der Oper singt uns eine Arie und der Hund von Baskerville heult einen einsamen Mond an. Und von der Weltpolitik wollen wir lieber gar nicht erst anfangen. Gegen die meisten Akteure würde ja sowieso nur ein Exorzist helfen. Genug davon. Immer noch besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Wir wünschen ein furchtloses Lesevergnügen. Andreas Plammer