
Robert Burns/ Dieter BerdelÂ
DEATH AN‘ DEIL / DOD UND DEIFLÂ
Robert Burns Society Austria, 2023Â
200 Seiten  | ISBN: 978-3-9502886-5-0144Â
REZENSION: MPK
Welche Grabinschrift hätte Robert Burns sich wohl für Dieter Berdel ausgedacht? Und wie hätte Berdel diese übersetzt?
»Death an‘ Deil / Dod und Deifl« beinhaltet eine Reihe von Epitaphen, die Burns seinen (damals zum GroĂźteil noch lebenden) Zeitgenoss:innen auf Servietten, Trinkgläsern oder gar Banknoten hinterlieĂź. Dieter Berdel, der unermĂĽdliche Burns-Ăśbersetzer, hat sie nun ins Wienerische ĂĽbertragen und in einem schwarzen BĂĽchlein zusammengefasst. Die Originaltexte stehen links, die Ăśbersetzungen rechts, sodass Lesende problemlos Vergleiche ziehen können.
Die Kurzgedichte sind sarkastisch, nicht wenige so richtig schön boshaft, manche aber sind auch zart, voller Trauer, wie etwa der Nachruf fĂĽr Burns‘ 1795 verstorbene Tochter, der mit den Worten »Here lies a rose, a budding rose« (»Do ligt a rosn, a knospal no«) beginnt.
Aber auch das Glaubensbekenntnis der Armut findet sich in dem Büchlein, ebenso wie die Vers-Satire »Death and Doctor Hornbook«, in der ein Kurpfuscher »kalziumbresln aus fossilien« liefert.
Eine lustvolle Lektüre, die besonders hilft, wenn man sich über jemanden so richtig ärgert – man suche einfach eine schöne Grabinschrift heraus oder erfinde selbst eine!
Diese Rezension erschien in unserem Printmedium MORGENSCHTEAN