Emilie Jagsch
FREIND BLEIBST
Sitz ma do, zwa oide G’sichta,
schaun in d‘ Nocht, redn ned vü.
I denk zruck, wias fria woa,
wia ma glocht hom, laut und frei,
wia ma grennt san übers Föd
ohne Sorg, ohne G’schrei.
Waßt nu, wia ma beinand g’staundn san,
wauns eng woan is, wauns zwickt hot im Lem?
A Freind woast, wauns finsta woa,
waun kana mehr do woa, nua wia zwa.
Jetzt sitz ma do, ois is so weit,
du duat, i do, de Zeit, de gfread.
Ma rennt nur no, wei ma renna muaß,
weis so sei soi, weis so geht.
Doch im Herzn, do bleibt dei Stimm,
a kloans Wort, des i versteh.
A Freind bleibt, egal wia weit,
egal wia vü Zeit vergeht.
A Blick, a Wort, a kloane Gestn,
und i was, du vastehst.
Und wauns amoi duppa wird,
waun da Wind umd Heisa pfeift,
daun gspia i, dass d‘ irgendwo bist,
dass do wos is, des immer bleibt.
Text von der Autorin vorlesen lassen: