wiaso hot da herrgott ka frau frogt mi mei enkale dea muss doch so allani sein wia holtat ea dos aus schau i hob mei mama mein papa meine gschwista und di wasst de menschn hobm eam de frau anfoch ausradiert sege manda hobn de göttin ibasegn vagessn gmocht sderf kane gebn allan herrschst sichs leichta wos de leit so olles glabn
voipockt mit sackaln und packaln tauchi bei de kinda auf eiglodn vun da schwiagatochta zu ana ostajausn mei sohn mocht ma de tir auf im vurzimma fliagi glei übara feangsteierts auto des kind is no net auftaucht des sitzt zwischn seine schpüsochn im wohnzimma aufm bodn east oisi de geschenke oblod kumt da bua aufd fiaß um z’griaßn vurm auspockn zerst de jausn mit gaukau kaffee und turtn in da kuchl des kind hupft aufn sessl dossma ongst und bong wiad greiftsi quer übern kuchltisch a schokotöatchen vum tölla und schtopft sis in mund ois wos net einepasst foit aufn tisch oda sessl oda bodn de serviettn liagt nua zum schpaß do iwoga bemeakung auf zrechtweisn foigta net maßregln mi de ötan do wiada oba in da schui schwierichkeitn kriagn außadem sitzi net gean in da pickatn möschpeis da bua geht schokovaschmiat vum tisch zruck zu seine schpüsochn da gonze fuaßbodn voi mit steckbauschtana und klane autos nachdemi mein gaukau austrunkn hob setzimi zum enkal aufn bodn in weisa vuraussicht hob i sogoa am festtag jeans on und hölf eam beim zsammraman donn oba stauni er hot si ausm aufklopptn mit küchnroininnerei obgschtütztn poppndeckldeckl vun ana schuachschochtl a schutzdoch fia de autos baut ausm untateuil a rompn ausgschnittn ois eifoat zua garasch fir de klanarn autos a praktische afoche idee schweast beeindruckt vun sovü geistiga regsomkeit und tatkroft bleibtma nix ondars übrich ois dem frotzn oda eigentli dena ötern de monglndn maniern nochzusehn gessn homma zsamgramt a und gnua bewundat jetzt wiad auspockt damit da klane wüdfong net unruig wiad
I bin ois junga Bui scha gwéin, a echta gluana Lump. Zigreddn g’racht, die Kotz seggiat, Bier drunga scha, auf pump. Die Pfoat héing va da Housn ausa, d´Schuich valian die Souhln, und gstod in d´Schui géihn, wia sís ghead, auf d’ Wiesn umatoulln. Wos is nit ois, säud oll déi Joa, auf insra Wöd bossiad? Sou hod déi Zäut, wea häd si ’ s dochd, van gluan uan großn Lumpm gmocht.
Er ischt scho durch viel Händ ganga. Händ vo Gschäftslüt und Husfraua, Studeanta und Bura und Handwerker. Zletscht ischt er ama Landstricher us sim löchriga Hosasack gfalla und is Gräs grollt. A Kind heata gfunda. A Kind heat d’ Oga nöher am Boda. Und wenigr großspurige Gedanka im Kopf. Drum siacht’s, wenn ebbas am Weagrand glänzt. »Bloß a Stückle Bleach! Obacht, du künnscht dir wehtoa«, rüaft da Papa, aber ’s Kind rennt glei druf zua, bückt si danoch und freut sie über sin Fund. »Aso, an Euro«, set da Papa, »en muaß ebmer verlora ha.« »Kann i ean bhalta?«, frogt ’s Kind. Es ischt scho so wit domeschtiziert, dass es da Unterschied zwüschat Mi und Di verinnerlicht heat, und des Kapitalismusgsetz – höher, witer, meh und wer am meischta heat, heat gewunna – würd eam bald amol bibrocht. Abr noch ischt so an Euro oafach schöa. Höfali kratzt’s da Dreack weag, blost da Stob furt und lota i dr Sunna ufblitza. »Iatz hör uf und kumm endlich«, set da Papa. Dr Euro verschwindet i dr Kinderfuscht. Dahoam kriagt er an Ehraplatz ufm Nachtkästle, würd jeda Tag poliert, gstreichlat und umazoagt. Bis d’Mama s’Kinderzimmer ufrumt. Sie steckt da Euro durch an Schlitz ina dunkle Böchs. Döt trifft er uf Kollega, Euro, Cent, Groscha, Schilling und soger a paar Rappa und Fränkli. Mit dr Zit sind immer meh dazuako, es ischt eng wora wia imana Sarg, dr Euro heat Angscht ka, dass er nia meh us deam Massagrab usakunnt. Abr es ischt anders ko. Viel spöter heats uf oamol an furchtbara Schlag toa, Böchs ischt explodiert und d’Münza sind in alle Himmelsrichtiga usanandergspickt. Dr Euro ischt is Rolla ko, über a Kanta ahigstüarzt, witergrollt und im Schatta vomana Bom im Gräs legableba. Sither wartat er druf, dass ean a Kind findat und i dr Sunna ufblitza lot.
Deaf i moi eini schau? Na, so griaweg! Und so vü Hoa! A so a liabs Biaschal. Aso! A Diandl is! Na, wia d’Mama. Und? Is er eh brav? Jojo feigets na a weng, d’Mama. Soid scho aufsteh. Haha! Muats babbat is er, ha? Der werd se scho nu zaum wochsn. Na Hauptsoch, se san gsund, geee?
A Wochn nau Schui, die Zeignis san gschriem, die Lehra gengan mit Kinda ins Bod. Daun sitzns aufn Bangl und schaun, wos si duat. Die Madln stengan bei da Dusch und schaun umme zu d’ Buam. De hupfm und springan und schrein wia bled, ois obs ana mit an Messa ogstochn häd. Do kummt da blade Bua, und plötzlich is stü, und daun schnappms eahm zu fünft und zahn und zahn, und da blade Bua losst sie foin. Die Buam, de roin eahm zum Wossa hin, a Stessa no, und scho is er drin. Do taucht er umme zu da Stiagn, er kräut auffe und wischt si die Hoa aus da Stian. Er nimmt an Auraund und springt so hoch und so weit er nur kaun, a richtig schene Oaschbombm mocht er daun. Und jetzt is er da King, wäu kana kaun so spritzn wia ea. Supa Peda, heat ma jetzt die Madln schrein, und die Buam, de hupfm und boschn ind Händ. Die Lehra aum Bangl, de schaun si zfriedn au, wia si maunchsmoi ois vo söba regln kau.
Kennts es den Wåsnschtoffl ned? A sötsaums Wesn, geht de Red, woar hoiwat Mensch, hoib Wåssawesn. Zwaa Fischa san im Schüüf draußt gwesn und haum nan gfaungan mid an Netz. Wiar der hot ausgschaut, woar ka Hetz! Recht klaa, mit Schwimmheit zwischn d’Finga (do muasst di fost zan Hinschaun zwinga), gaunz vuller Schlaumm, de Nägl laung, de Hoar vafülzt, dass an wird baung, mit klaane Augn, da Mund gaunz blau, schtöllt große weiße Zähnt zur Schau. De Fischer haum no vuar da Nocht des Mannderl schnöö zum Schloss hinbrocht, ins Schloss, då, wo da Füarscht hot gwohnt. Der hot de Fischer reich belohnt und hot des Mannderl Stefan gnennt. Von weither san de Leit hergrennt – se haum den Schtoffel aunschaun woilln und woitn eam Bewundrung zoilln. Am Aunfang hot er Grås nur gfressen und Fresch von Schlossteich mit Genuss. S woar laung, bis er wos Kochts håt gessen und gredt hat er eascht ganz am Schluss. De Fiaschtntochter håt er megn, de håt er no am liabstn gsegn, weu de hot freindlich mit eahm gredt. Wia dann des Joahr zu Ende geht, då håt des Madl Hochzeit ghoitn. De woit da Schtoffl mitgestoitn. Er wollt a große Freid ihr måchn und håt an Korb – ihr werds jetzt låchn – zur Hochzeitståfl einatrågn: Mit Fresch und Krotn und so Såchn! De håt er auf de Tafel gschitt, dass ålle Gäst im Sauseschritt davongrennt san vor Schreck und Graus. Da Schtoffl kennt si erscht net aus, daunn schaumt er si und rennt zum Teich, hupft eini und schwimmt zruck sogleich übern Kanal zum Neusiedler See durch Schüülf und Wåsen klingt sein Ade … Und er woar derartig verlegn, dass kaana eahm je wiedagsegn.
ANMERKUNG: Der Waasen ( ungarisch Hanság) ist ein ehemaliges Flachmoor im Südosten des Seewinkels, der über den Einserkanal entwässsert wird.
In de Weinberg von Klaahöflein, do gibts an Schtaa, den Kümmerlingschtaa, so wia eahm d’Leit nennan. Fåst maunnshoch is der Grenzschtaa, olles aundre ois klaa, va dem geht de Red, er vaneigt si in da Fruah vuam erschten, der fleißi zur Oarbeit tuat rennan.
A Weinbaua hot za sein Buam amoi gsågt: »Schee warads, waunn i no des Wunda dalebert, dass da Kümmerlingschtaa si vor deiner, waunns tågt, ois easchtm vabeigt! Seppl, waunns des nua gebert.«
Da Seppl tat gern wissen, ob wås draun is aun der Mär und geht mit ana Deckn zan Grenzschtaa auf d‘ Nåcht. Durt legt er si nieda zan Schloffn und hofft, dass, waunn wer daherkummt, er schnö gnua erwåcht, dass ois earschta am Schtaa er voabeigaungan wär. Boid nach Mitternåcht heart er daunn Schriat und a Låchn, und a gaunz oiter Maunn mit Blauschurz und Buttn geht ois earschter vorbei, do kaunn ma nix måchn! Der Kümmerlingschtaa, siacht er aus seiner Suttn, tuat si gaunz tiaf vaneign, sowås siacht ma net oft! Jetzt mecht da Sepp wissen, wer der Oide denn woar? Er siacht, wia der Oide jedn Weinstock berührt und an Segnsspruch flüstert, und då wird eam kloar: Des muaß wohl der uroite Leseähnl sein. Wann der kummt, daunn gibts guate Erntn beim Wein!
Am nächstn Tag woarn daunn de Weinbeern schon zeitig scheen gschmackig und siaß, gaunz groß und voi Såft, der gwiss dem Wein nåcha Berühmtheit vaschåfft. Deswegn måcht der Sepp die Verbeugung nicht schtreitig dem Lesähnl, und vor dem ziagt er den Huat: Da Kümmalingschtaa waas gaunz guat, wås er tuat!
ANMERKUNG:
Die Prosafassung dieses Märchens ist hier nachzulesen:
da stelzhamer franz is a dichda quen. ea woa a kolleg von rumpfl ägidius aus oberfucking gemeinde samaskira do zschaddeng undd. ea woa a a kolleg vo da oberfellner zilli aus großweiffendorf zmettmoch drom. ea is owa a a kolleg von goethe quen dea owa de innviadla mundoadd goa ned amoi beheaschd hod. da stelzhamer franz hod deologie schduddiad obwoi a e goa ned bfoara woan is. da stelzhamer franz hod xofn obwoi a goa ned amoi gnua gäid fiass dringa kobd hod. da stelzhamer franz hod kuad obwoi se des domois scho ned kead hod. an stelzhamer franz hods vo da lemsbo kaud & vo da keglbo homsn a aussekaud. da stelzhamer franz hod gschrim „dahoam is dahoam“ obwoi ea e nia dahoam quen is. & drozdem miassn heid oille aufschde wonn des liad xunga wiad wos ea gschrim hod. da bfoara, da leara, da biagamoasda, da vizebiagamoasda, de eggonomieredde, de schauschneida, dbfoarakechen, da schuideana, dschuikina, da schdeiazola & da londesheibdleng & sei schafea an londesheibdleng sei schdoivadredda min schafea an londesheibdleng sei frau & ia schafea da beziaxheibdleng & sei schafea da londesschuiinschbeggda & sei schafea da beziaxschuiinschbegda & sei schafea. wei ma heizdox wo ma schnäi foan & schwa dringa mechd unbedingd an schafea brauchd.
aus: Hans Kumpfmüller: Goidhaum & Logahauskabbe. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 1997
das ganz große ereignis nein nicht das! das ganz ganz große ereignis gerhard tot
am 8. soll er gstoren sein dank ihm hab i verstandn die niederflurstraßenbahnen schließen vü z’schnell die türn
und selbstverständli wollt er lesen an sein burtseltag – hab kan kalender – ober 7. april war gebongt
gerhard wara verschenka hab i zu bettina vor jahrn gsagt a schenka – großzügig und heiter das einige als unterklassig verkanntn
tatjaschkeisch brachte er in die literatur eine authentisch lässige lockerheit die nicht in kategorien wie: „so was is oba zu banal!“ zu erfassn is
ka noch so schwere aufgab vermocht ihn in unfreiheit zwingen er dozierte in der akademie der bildenden kunst ostbahn kurti, günter brödl applaudierten mit den studenten
als dozent brillierte er imma auf den stufen der ironie und absurdität sogar beim briefe in kuverts steckn in der gav lockerte er uns
und so auch sein schreibm genial, neben nebensächlich und niveau brechend einfach und so lieb und warmherzig
erst in den letzten jahren lernt ich seine zornige seite sein wollen ins gute, ins wohlwollende ins gscheitere …
das bewunderte ich, die kraft zur tat, wobei er diese gschicht hatte: keinen körperlichen kampf gewinnen zu können
und ohne ingrid wär da gerhard schon a a mensch gwesen der si traut hätt, a genie zu sein aber dank ingrid wald is er zu einem geworden! gerhard for ever!
du muasst lei a bissl mea liabn nocha warat ois guat du muasst lei a bissl freindlicha wern donn kloppt des schon mit uns zwa und kochst holt noch a bissl bessa es liegt lei on dia wonn du nit so stua warast wos mochst denn fir a finstas gsicht de ondren fraun sand vül freindlicha zu senare manda de gresstn gauna hobn seggewohl de liabstn fraun host du imma behauptet najo du werst es wohl wissn
Heit bin i gongan durchn Wold, durchs Lab Send die Blattln goldn von de Bama getonzt Homb mei Gsicht berührt Hob in Hergott gspürt De vaeiste Seel Bei Monchen apperts im Olta außa Dos Eis dos se sich zua glegt hobn schmülzt dahin Jetzt wird ois freiglegt Und es tuat noch imma weh Host geglabt es is ois vagessn Oba jetzt appats aussa Und imma noch reast drüba Bei Monchn bleibts Eis Bei denen tauts erst im Krematorium auf
marandjosef is des a schwoazes murggale sogn de leit zur klanen gitschn so a schwoarzes murggale se schaugn zum vota es is earm wia ausm gsicht gschnittn de muatta was nit recht wia se des kindle dos se aus ihr außazogn hobn gernhobn soll ob se sich richtig gfrein derf hot se nit imma ghert nua de blondn de blauäuglatn san de gonz richtign poppalan oba ban nextn kind is e ois ondas des biable hot strohblonde hoar und himmelblaue äugalan
S Wetta, dos spült ouft varruckt mol is as haß, daunn wieda druckt a Hoglsturm die Földa nieda. Schoun kimmb die nächste Hitzwölln wieda. Ma muass wos tuan, sogn di Prophetn, ba dera Gschicht hülft net nur betn, mia miassn einsporn s CO2. Glei is dos Ärgste daunn vorbei. Des Blöde an der gaunzn Gschicht: A jeda sullt auf wos vazicht! Jo des is bled, so heart ma sogn. Sulln si douch de aundan plogn. Mei Fuaßobdruck, so haßts modern is eh net grouß, ba Gott dem Herrn. I hob hiatz schoun nix zan lochn. des sulln nur de do obn do mochn. Und de do obm haum a Idee. Oda is as nur a Schmäh? Wir mochn aus dem Dioxid a Wertpapier, schoun san ma quitt. Und fia des Papier vakafn uns fix gaunz redli, ouhne olle Tricks, orme Stootn des, wos si net emissieren. Do werdn mir des Sporn net gspiarn wal wos mia zvül in d’ Luft aufilossn is in des Zertifikat gegossn. Jo, is bissl Göld für d’ Emissionen des tuat si ollwal wirkli lohnen. Di Frog is holt, stimmb die Natur dem windgen Haundel a no zua?
A Lichtspiel wio a schüchs Reh spielat de Wal im Wald wemma ’s Wassr ned golond.
Wemma alle Polkappa gschmolza hon, denn isch mi Dorf sicha o untr Wassr. Wia in anra Schüssel isches in Nüziders, in Vorarlberg, überall Berg vo denna ma ins Tal schaua ka, und wenn an Fuchs in da Südtiroler Siedlung gsaha würd, schicken se de Jägr zums Revier markiera. Weil z‘ Dorf ghört da Menscha, abr de Wald o, und z‘ Meer und wemma immr Meer wellen und wenn’s imma haaßr würd, denn hon ma a agnes Meer in Nüziders, können ganz neua Tourismus macha, und da Wale in da Wäldr zuaschaua, wia se zwüscha Hochsitz und Tanna in da Lichtunga schimmern, und wenn se zwüschat da Böm ussa kon, in d‘ Südtiroler Siedlung schwimmen, denn schickan ma d‘ Küschtawache, dass se üser Revier markieren.
Liebe Laura – Was ist Blackout Poetry und warum findest du diese Technik spannend? Einfach gesagt, Blackout Poetry ist das Übermalen oder Ausschwärzen von Teilen eines Texts, sodass nur wenige ausgewählte Worte übrigbleiben. Diese übrigen Worte ergeben einen neuen Kurztext: ein Gedicht. Ich finde diese Technik aus mehreren Gründen spannend, einmal weil sie der Angst vorm Weißen Blatt entgegenwirkt, man startet mit viel Text anstatt mit nichts und erschafft daraus was Neues. Man ist zugleich eingeengt, aber auch davon befreit, sich alles selbst ausdenken zu müssen. Für mich persönlich war das Kennenlernen von Blackout Poetry der Moment, wo ich herausgefunden habe, wie ich mein Schreiben und Zeichnen/Malen miteinander verbinden kann. Wie bei Text-Bild-Collagen kann ich damit transmediale Kunstwerke erschaffen, und verschiedene Geschichten zugleich erzählen. Das reizt mich.
Wie bist du selbst auf Blackout Poetry gestoßen? Ich habe es über das Internet kennengelernt, weil Blackout Poetry in Amerika bekannter ist als hier. Anfangs war ich neidisch, weil man mit der Englischen Sprache »leichter« spielen kann, wegen der einfachen Grammatik, aber Blackout Poems in Mundart zu gestalten, ist nochmal eine ganz andere Geschichte als in Hochdeutsch. Man braucht zwar weniger Grammatik, aber oftmals mehr Buchstaben.
Welches Buch/ welche Bücher hast du bereits für deine Black out Poetry verwendet? Angefangen habe ich mit Büchern, die ich zuhause herumliegen hatte, und bei der Auswahl kam es oft auf die Papierqualität an. Die Seiten dürfen nicht zu dünn sein, wenn man direkt ins Buch malt, aber jetzt arbeite ich mehr digital. Zunehmend ist es interessanter, Texte von mir selbst oder befreundeten Schriftsteller:innen zu verwandeln. Für die Blackout Poems auf Vorarlbergerisch muss ich mal extra ins Ländle fahren, um ein Buch zu finden, in Wien hatte ich da Schwierigkeiten.
Was hast du selbst noch mit Black out Poetry vor? Ich möchte gerne illustrierte Poesiebände damit veröffentlichen, das wäre super, auch Seite an Seite mit den Originaltexten wenn möglich. Das bietet sich an, wenn ich Gedichte in Blackout Poems verwandle, anstatt z.B.: eine Seite aus einem Roman.
Hiunddo hon ma no echtes Wettr, wenns so usschaut, als ob de himmel ahabricht ganz dicht wia a zelt voll rega hängt, schwer und grau und alls, was grüa isch, alls was blau isch, isch weg, und ma kann gar ned sega, des isch mi wettr, weil des isch echtes wettr, ma ka nur lauscha, wias a paar bundesländr wietr dunna donnert, aber wenns nur haß isch, kasch nix sega, nur übr d‘ eisbära nochdenka, und wenns koit isch, o ned, weil san ma froh, dass es no koit isch, denk an d‘ polkappa. hiunddo hon ma no echtes wettr und ned a klimakatastroph.
Gean gurrat de Wurm i hon eam im Rega stoh lo. Z neue Wetter isches Internet. alle wellen mir vozella, was se fürchterliches im Web gsaha hon, und i find, des isch ok, aber bitte nur, sarkastisch. »nah, du nimmsch des ned ernscht, do sin würklich Frauana im Internet, dia machen Schluss mit dir, wenn du sesch, du liabsch se nümma, wenn se an Wurm wären«, set an Bekannta und i gib zua, des nimm i ned ernscht. I hoff, er o ned, aber guates Gespräch.
zaum gregnet es hot eam zaum gregnet koit is a gfoin und noss hots eam zaum gregnet es weiss von in da fruah liegt in lockn auf da stross zaum trogn vü hot si zaum trogn schwar liegts auf da sö des blede gwicht zvü hot si zaum trogn die freid vor a bor dog wurd heit zvü hintafrogt zaum stehn wir miassn zaum stehn schiach tuans mit die leit is so zum speibn wir miassn zaum stehn es brave vuik frisst sott und blind wos an liagn von eana kimt zaum regnan es keat vü mehr zaum gregnet
Ualaub! I hob fost scho glaubt, dos de Hockn vua Weihnochtn goa nimma aufheat. Unsa Oida hot an Tango gmocht wia no nie und so wos vo aupresst, na hawederi. Waunns wenigstns woam gwesn warad, sei Feia unta mein Hintan. Stottdessn hots nua ghaßn: Da Rohbau muass featig varoaht sei, bevuas Christkindl kummt. Kane Fensta auf da Baustö, dafia a festa Zopfn! Söbst aum Heisl woas voi huschi und de Kleweln woan ollawäu eigfruan. Domit is jetz Schluss! Desmoi sitzt mei Popsch ned auf ana tiafkühltn Klobrülln. Deamoi hob i eam in an Fliaga plaziat. In a poa Minutn is soweit, daunn is da Winta vuabei. Austräliaa, aim kaming! Glei siach i mein Spezl wieda, nauch dreißg Joah! Jetz oba schnö duachn Zoi. Kuatl, huhu! Seawas, du oide Hittn. Wo foah madn hi? Glei zu dia ham? Supi! Oba ans is ka Bemmal do da, eicha Mittogshitz kaunns uanlich. Waunns ned gach a koids Bia gibt, hauts mi aus de Bock. Wos? Es is east Siebane in da Fruah? Zmittog is no vü haaßa ois jetz? Marandjosef! Moch kan Schmäh heast. Hauptsoch, du drahst dei Klimaaunlog auf. Hä? Wengan Klimawaundl bleibts ogschoitn? Domit ned zvü Klumpat ausn Auspuff blost? Gott sei Daunk, mia san auf deina Ränsch. Oha, do steaht jo a deitscha Spruch iba da Tia – TRITT EIN BRING GLÜCK HEREIN – no des moch i glott. Oida, in deine via Wänd hots jo genauso a Offnhitz wia in deina Tschesn. Wos sogst? Des gheat zua eichan Mastaplan gengan Klimakollaps? Do gibts ka kuul daun? Is ned woa! Geh, gimma schnö a Hopfnkompott, i vaduascht. Nauchhea? Du host dei Sauna aufdraht? Wia in oide Zeitn? Und unsare Spiagleia mochst auf de haaßn Staana? Aha, Enagiespoan sogt ma dazua. Echt? Jo bist du Moped! Heast, waunnst ma ned auf da Stö a küühls Blondes vaeabst, kaunnst de Eia auf meina Glotzn mochn. Du, Kuatl, mia is heit ned nauch Schweißln. I hob ma des ibalegt, fiah mi zruck zum Äapoat, duat is klimatesiat. In Rest vaschiabn ma aufs nexte Moi. Daunn kummst du ume. Ah, i siach eam scho, in Flughofn. Woa leiwaund, dos ma uns wiedagsegn hobn. Oba jetz haßts auzahn, de dan scho eitscheckn. Bleib sauba und hoit de Uahn steif! Pfiati! Lossts des Gät offn, bin eh glei do! Hallooo! Woats auf mi, i wü mit!
»Schatzi, woch auf! Du redsd im Schlof. Nix is mit Australien, du bist daham in deina Hapfn. I haß a ned Kuat, i bin dei Fraudi, de Isolde. Host mi? Und jetz ausse, aus de Fedan, sunst moch i da Fiaß!«
Zwischn Kalifornien und Hawaii da soll a grouße Insel sei. Mechst mit mia amoi da hin?
Waa unvergesslich, ah für dih! Wearst hiazt sagn: »Was soll dö Frag! Sicher, is doh beste Lag!« Guat, ih zoag dir was, kimm mit schau, wos d Insel oaissi biet:
Grouß wia viermal s deutsche Land. Plastikfloschn – ohne Pfand, Zehn Meta tiaf türmt sih da Müll, s Klima dort is mächtig schwül, Neylonsackerl, Sisalschnia, dö bsundre Roas vagessats nia.
Mittn draußt am Ozeo, wachst an neuche Insel an, halt gewiss a poor hundert Joahr, des Lem im Meer wird friara goa!
Ålso i håb mein persönlichn Klimawåndl schon hinta mia. Wår nit so schlimm – für mi hålt. Wias für di åndan woar, kånn i nit så:gn. Åba es redn no ålle mit mia. Åba hiatz is Muatta Erdn im Klimawondl und mia samma schuld. Wemma mia nua a bisale weniga umafliagn tatn und a bisale weniga hatzn tatn, war guat, så:gn se. Då werd ma ha:s! Freilich sollt ma ålle mitanond nit går aso wiastn. Mias ma wirklich ålles hå:bn, wås åndare hå:bn? Mias ma wirklich ålles tuan, wås åndare tuan? De Klimaleugna håbn jå a recht, wenn se så:gn, des werma nit ändan kennan, solång de Industrie und de Wöltmächte und Großkonzerne sovü:l Dreck må:chn in da Luft. Do werma mia på:r Östareicha di Wölt nit rettn. Klimawåndl håts ållweil schon gebn, Gletscha sand fri:ra a schon gschmolzn. Des si:gt ma, wenn do hiatz Bama und Hinige, wia da Ötzi, ausa a:pan aus:m Eis. Und vüle så:gn, wånns wärma werd, brauchnd se weniga hatzn und weniga in Urlaub fliagn, weil do ises ba uns a sche:n wårm. Då werd ma ha:s! Freili håbts es recht, åba den letztn Klimawåndl, de Muatta Erdn ghobt håt, håben anige Årtn nit ibalebt. Und seima uns ehrlich, mia Menschn seind a nit sehr ånpassungsfähig. Freilich kånn i aufs Schneeschaufln gern va:zichtn, aufs Eiskråtzn am Auto a. Åba i mechat nit umanondla:fn bei uns, wånn de Luft voll is mit Insektn, so groß wia Taubn, da Gårtn volla Wualtschker, riesige Å:masn und giftige Beißwürm. Auf de Berg aufesteign brauchst dånn a neamma, weil de ke:mman oba ins Tål. Ållweil Bådewetta manst? Wo werst denn noachand bådn gehen, wånn da See lei mehr a dreckate, lauwårme Låkn is und da Båch a neama rinnt? Oba i vasteh de Leit, wånn se så:gn: mia ke:mma nix dagegn tuan. Weil de, wås eps tuan khe:ntn, de:nnan is es wuarscht. Solang de a Geld vadi:nan und guat vaka:fn, wånn se Pickalan auf se:nane Såchn klebn: »klimafreundlich produziert« »klimaneutral« und åndare Augenauswischatexte. Und ålle derwegn no des blede Plastikgschreapach und de teppatn Stromfressa ka:fn. Då werd ma ha:s!
Wonn so e klons Vieh sich abmecht un rumwälzt weil en sei Fell juckt des arm Vieh en schlimme Ausschlag hot ’s kratzt sich dabbich un schleckt un butzt un beißt sich selwer un’ s grummelt un grunzt un werd gonz bees un donn kummt aa noch en Omer Wasser un en Tritt, dass es grad so durch d’ Gegend fliegt des arm Vieh … Stell dir vor: des Vieh isch die Erd un de Mensch sei Krätz.
B. Jetschko Seitm Kindagartn wasch ich mir die Händ nimma mitm warmn Wassa
Der Grund is eigentlich einfach, aba braucht Hintergrundwissn: I bin in da Nähe da Lobau aufgwachsn. Damals, als des noch nicht schick war. Damals als no alle auf de Donauinsel wolltn und i nu in de Kindaschuhn gsteckt bin.
Mei Mama und i sind im Somma imma Schwimm’n gangen. Und im Winta imma Rodln. Jedn Nachmittag. Wei’ man muss ja draußn sei. Wobei in da Lobau, »an der frischen Luft sei« warscheinli sogar stimmt. Wenn’s doch de »grüne Lunge« Wiens is. Im Somma ham ma weng tragn müssn. Aber im Winta wurd ma as Kind ausgrüst: Leggings, Thermowäsch, Untaleiberl, Hosn, Pulli, Anorak – unförmig und bunt wie a Gummibärli, Handschuh – idealaweisn angnäht oda -bundn, damit ma’s ned verliert. (Und wenn’s ganz kalt war, a nu Skihandschuh drüba.)
Und dann san ma los maschiert. Schlittn am Bandl oder üba da Schulta. Meistens bei da Mama, weil ma selb zu klein war. Da sind die Kufn immer über de Straßn und de Stan gstolpert und ma selba glei mit. Wobei, wie i klein war, warn Bobs sehr beliebt. Entweda wie de Olympianer oder so richtige Ufo-Schüssln, wos an draht hat wie am Karussell, wenn ma den Hügel runterzischt is.
Schnee hama damals genug ghabt, trotz fehlenda Beschneiung im Marchfeld. Und Kinda warn a immer gegnug da. Manchmal zu viele, da hat man dann schaun müssen, wo ma richtig runter düst, ohne dass ma wen unfreiwillig mitnimmt. Deshalb war den einen super Rodelplatz am Staudamm obahalb vom Lobauspielplatz zu finden essentiell. Sobald dann de richtige Abfahrt unta großen Strapazen da war – mit oda ohne Schanzn – dann is’ runter und raufgrodelt oder gebobbt worden bis de Sonne untagangen is oda man vor Nässn durchgfrorn war. Spätestens dann hat ma Pause gmacht und sei Jausn und sei Tetrapackl bekommen – Apfl oda Orange, manchmal Kirsch. Dann hat ma den andern beim Rodln zugschaut. Meistn warn die größa oder habn nu wos anderes vorher zu tun ghabt. Nachdem ma mit da Jausn fertig war, hat ma sich beim Elternteil beschwert, dass kalt ist; nanu-na, Überraschung. Und hat di kleinen Fingern zwischn warmen Elternhändn, in Stoffhandschuhn, geribbelt bekommn. Das hat nie was bracht, außer für die Sekundn, wo de Händ gribbelt wordn sind, und deshalb hat ma – nach viel Sudern – dann wieder zampackt und is nach Haus’ marschiert.
Wia ma z’ Haus warn, sind die Knochn, da Körpa alles wieda woarm worden. Danach des Gsicht und de Wangn, aber am Schluss warn imma de Finga. Wie kleine Eiszapfn, haben s‘ braucht beim Auftaun. Aba jetz is so, dass ma Händwaschn muss, wenn ma heimkommt und das mit warmn Wassa, hat ma glernt. Aba, he, wenn i ’s Wassa aufdreh und mir die Händ wasch, dann wern di ned woarm, de wern wehat und beißn und stechn. I frag mei Mama, wie des geht und sie, ganz Krankenschwesta, erklärt, dass des mitm Wahrnehmn zu tun hat und ich des Wassa lauwarm aufdrehn soll. Ich mach das und es wird bessa, I schau mir meine Händ an und bin fasziniert.
Des nächste Mal Rodeln passiert genau desselbe. Aba diesmal fang i glei mitm lauwarmen an und – es is genauso wie beim ersten Mal. Weh, beißen, stechn. Ich frag gar ned, i dreh glei zruck. Und! De Händ erholn sich viel schnella. Ich bin scho wieda fasziniert; wie’s bei kleinen Kindern so is.
Beim nächstn Mal Rodeln dasselbe. Nur diesmal start i glei mitm kaltm Wassa und was Seltsames passiert: Meine Hände sind direkt warm! Wohlig warm und angenehm. Kein Justiern, kein Aua oda Beißn, einfach angenehm.
Ich erzähl’s meina Mama, sie glaubt’s nicht ganz. Aba es is mir egal, ich bin ein Genie und hab Weltgeheimnisse entdeckt. Da i aba ein vergessliches Genie bin, entschied ich mich imma meine Händ mit »kaltm« Wassa zu waschen. Weil, in jeda Situation des besser is. Ob im heißn Sommer oda eben im kaltn Winter. Und so is bis heut blieb und der Grund warum ich mir seitm Kindagartn die Händ nimma mit warmn Wassa wasch.
Warmduscher bin i trotzdem gebliebn, man muss ja ned übertreibn.
schuid san di aundan, mia owa sichalich ned, soin di fremdn rumwaundan, uns warat des z bled, oiso bau ma do a maua und schbean ollas zua, daun hed ma auf daua fon dea scheisswöd a rua.
I bin hoit higaungan, wois Muas is fia Nochban. Die Miaz howi freuli schua iwa zehn Joah net mea gsegn, hiaz is sie im Oitasheim gstoam. Iwa neinzg is woan. A schens Oita. Bei da Toutnmess owa san meine Gdaunkn bei dem, wos i sunst ollawoi z tuan hob. Vau da letztn Baunk schau i aufd Leit voa mia. Kane Käpf, de tiaf hängan, net amoi in da erschtn Reih. Ma is hoit do, woi si´s gheat.
Aufm Weig vau da Kiachn zum Friedhouf aufi, betn nua weng den Rousnkraunz mit. „Ah, seavas, siacht ma di a amoi!“ heari äfta ois des Ave Maria. Schei ouft, weui da Trauazug is laung. I hob den Vadocht, dass vüi dabei san, de d Miaz goa net kennt hom. Des Umadumschaun gfoit ma, mittn zwischn meine Nochban, de i sunst eh nia, oda sötn siach und gib eana recht, wenns manan:“ Jo, beim Begräbnis siacht ma si gwiss!“ Wia ane vau sei, fühl i mi gach, dann dou wieda net, iagandwia oum driwa. Troutzdem drängl i mi fiari, znächst zua Gruam. Da Pforra faungt mit da Eisegnung au. Auf amol rinnts aus meine Augn, I kau´s net aufhoitn. Es rinnt und rinnt und I vaobschied mi voum letztn Bissl vau meina Kindheit.
I siach, wia d Miaz voa fuchzt Joah woa. Fia mi hot sie imma gleich ausgschaut, mit Koupftuach und Schiazn. wias hoit domois übli woa und an vaschmitztn Grinsn im ruassign Gsicht, wenn s ma mit ihre eadign Händ Oubst, frisch voum Bam broackt, hi ghoitn hot. D Händ hot´s dann owa schnö hintan Ruckn vasteckt und ois ob´s do wos Schwas mitschleppn miasst, is sie in iare Gummistiefl auf´s Föd oda ind´n Stoll davou gschluaft. Jo, Reinlikeit woa net ias. Mia haum imma schei Obstaund ghoitn, dass ma net ihre Fläh eingfaungan haum.
Die Keischn neman Woid am Berg oum, woa klua, a Vurraum und zwa Stum. In da anen hot ia Souhn Felix mit seina Famülie und in da aundan sie mit ian Bruada Luis gwouhnt. Ois klans Kind bin i a-, oda zwamol einigaungan, woi´s klane Hund gem hot, owa sunst bin i draußn bliem.
Ois i um die Zehne woa, is in´d Summaferien d Stiaftouchta vom Felix auf Bsuach kemman. Do bin i äfta zua ia aufi spuin gaungan. Da Sautroug woa dann unsa Planschbeckn. D Miaz hot uns a weng weit weg zuagschaut. Gach hot si do da Felix augschlichn, sei Muata pockt und mitsaumt iahn Gwaund ins Wossa gsetzt. D Miaz hot gschrian wia a Feakel, umadum gschlogn, owa da Felix hot´s festghoitn, dauss net aussi kennan hot. Noch a Weui is´ owa stui woan, hot wia a Hounikuchnpfead gstroit und wia a klans Kind im Wossa plaunscht. Frog mi owa net, wia vui Fläh des as Lebn koust hat.
Jo, d Miaz woa fia gwänli a ruhige Person, de gean kichat hot und mit iare weitn Schlurfschritt iara Orwat nochgaungan is. Laut is nua woan, wenn a Gwitta kemman is, oda da Luis bsouffn voum Wirtshaus.
Beim Erschteren is ´ s mit´n Weihwossakessl iwas gaunze Grundstickl grennt und dabei hot´s gotterbäamli gfluacht: „Kreizdividomini. Sakratirkn, Teifleini…“. Ia Listn woa öllnslaung, zflaung fia mei Gedächtnis.
Beim Zweiten hot´s n Bruada vafluacht, daweul´s voa iahm und sein Stock davaugrennt is und dazwischn „Höfts ma! Höfts ma! “ gschrian hot. Auf des Wetta hauma schua gwoat, waunn ma gsehn hom, wia da Luis mit ana Rücknlog den Berg aufischwaunkt is und haum uns jedsmoi vawundat, dass a dabei net hintiwa gfoiln is.
Iagandwaun ist d Miaz net mea nua, auf iahn Grund herum gwaundat, sundan weita fuat grennt. Etli Moi hot´s dann nimma hoam gfundn. Destawegn hots da Felix ins Oitasheim gem. Duat is erscht amoi gindli bod woan und obs das glaubst oda net, des hot ia gfoin, bis sie boid kan mea dakennt hot.
Da Luis is allan in seina Huam zruckbliem. Hot bei ana neichn Nochbarin Tog fia Tog a Stampal oghuit und ia dafia seine Fläh vaeabt, bis ´s iam sei Stampal nua mea draussn gem hot.
Jetzt owa steht da Soag vau da Miaz iwa dem voum Luis. Nua a Haundfui Eadn trennt´s von anaunda.
I schmeiß mei Bischl Föd- und Goatnbluman drauf. A lausigs Daunkschen fia die Fliedastraiß, de ma d Miaz jeds Fruajoah gschenkt hot.
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Der Text wurde in unserer 3. Ausgabe von DialektSHOG gesendet – und kann – gemeinsam mit allen anderen Texten der Sendung – hier nachgehört werden:
auf zehn bier und drei schnops und so muast rechnen kuman pi moi daumen zwa himbeer-soda fünf lita leitungswossa mit drei aspirin drinnen a müchkaffee vier flascherl coca cola und sechs opfe gspritzt auf jedn rausch kumt a durscht auf jedn juwe kumt a gschea
a lüfterl is guat owa da wind is a hund der draht ma olls über der deckt ma olls o der schmeißt ma olls um der zaht ma olls fuat und jeda fetzn fliagt durch die gegend er foahrt ma in d hoar und gegen den wind trau di liawa ned brunzn da wind is a sau
aus: Heinz Reinisch: „IS MA OLLAS UNTAKUMMAN – texte in dialekt und umgangssprache“ Eigenverlag, 2023 192 Seiten Bestellung direkt beim Autor unter heinz.reinisch@gmx.at
wenn der wind die gräser zerzaust und dem see die schönsten locken schenkt da holen wir das himmelsrauschen heim messen sternfunkeln in traumweite unterm sterahimmel nennsch du s’dahoam dr tålkessel deckt ins mit gschichta zua nua nachtfålter, ådler und d’sunnwendkäfer zoaga ins‘n weg zum dem platzle des scho alleweil a hintertiarle war in a andre walt im feuerspiegel dann das wiederbegegnen ein uferloses du – animalisch und warm da öffne ich meine blüten den königskerzen gleich bei dir pocht jahrtausendalter atem in die magie der sprachlosigkeit då bin i bei dir – inigekrocht in viel z’groaßes gwand und doch nackat nur d‘reach und a fux weras secha zuluage wia ma inser gschicht nüi schreiba mit herzpinsl und füarfårb