Michael Hess
ROTE RÜBEN IM ANGEBOT

Michael Hess
ROTE RÜBEN IM ANGEBOT

wos is, waun a rode ruabm-bauer bei da spö is? is a daun a roda rode ruabm-bauer?

und waun dea rode rode-ruabm-bauer seinan roden ruabm an raum baut, is a daun a roda rode ruabm-raum-bauer?

und waun a nochad den rodn ruabm raum a no rod ausmoint, is a daun a roda rode ruabm-roda-raum-bauer?

und wos is, wauns aus´m rodn rode-ruabm-bauern sein rodn rode ruabm-raum die rodn ruam raubm?

Aus: Michael Hess: Vers/Tand. Gedichte und Sprachspiele. edition lex liszt 12. Oberwart 2018

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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🎧 Eva Schreiber
MAUNCHMOI BIN I LEITSCHEICH

Eva Schreiber
MAUNCHMOI BIN I LEITSCHEICH

Maunchmoi bin i leitscheich,
i waß ned warum.
Do wü i niemaund hean
und waun i wen siech,
daun weich i aus,
wäu plaudan warad ma jetzt a Graus.
Aum nextn Tog kauns scho gaunz aundas sei.
Do kaun i plaudan und lochn
und schmähfian dazua.
Do hau i mi in die Mass
und hob an richtign Spass.
Und muagn scho bin i wieda leitscheich,
i waß ned wieso.
Daun moch i die Tia zua
und bin gern fia mi,
tua lesn und sinniern und schreim
und genieß die Ruah,
und dass kana wos wü vo mia.
Maunchmoi bin i leitscheich.
I waß ned, warum.

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Dieser sowie weitere Texte von Eva Schreiber sind in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85 erschienen.


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Andrea Kerstinger
ES ZIPFT MI AUN

Andrea Kerstinger
ES ZIPFT MI AUN

Es zipft mi aun,
dass i imma nua hoff,
dass i des und des no schoff,
dass i jo vü mehr mochn kennt,
oba der Olltog mi ollewal darennt.
Es zipft mi aun,
die Politik in unsern Lond,
wir wissen eh: Ane woscht die ondre Hond,
die Scheinheiligkeit geht ma am Seickl,
mehr ojs d’Inflation und der Strompreisdeckl.
Es zipft mi aun,
dass die Leit imma nua
sudern und motschkern in ana Tour,
dass ana üban ondarn so vü waß,
mi mocht des olles net haß.
Es zipft mi aun,
die Diskussion üba Manderl und Weiberl,
wer damit onfongt, hot bei mir ka Leiberl,
wer mit wem – is mir doch blunzn,
miaß ma uns deswegn des Lebn verhunzn?
Es zipft mi aun,
dass nix, so wie’s süjn tadat, rennt,
sodass i mi ollewal nur aufregn kennt,
oba i hob von der Aunzipferei scho gnua,
denn eigentlich wü i doch nua mei Rua!

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Barbara Lindberg
DAHUAM

Barbara Lindberg
DAHUAM

Bin scha vü umgroast af dera Wöht,
owa nix hot ma sou stoak gföht:
Wia d‘ Bliamal hintan Stoll and ’n Haus,
and d‘ Schwolwal, wos heit wieda fluign aus.
Wia des Gfühl, wos i hob in Bialing,
wann da Uhu van Wold ins Dorf oī kling.
Wia isa olds Haus and as Gloúcknleitn,
do bin i dahuam and spirs scha va weitn.
Nindascht schmeickt as Föhd so wia durt,
i blei a bissl do, i mog nau net furt.
As Haus meicht i frogn noch d‘ olltn Leit
wos drin dalebt hom va Kumma and Freid.
Da Opa hot dazöhlt va friacha, mir is, ols wann i iam siag,
wia er nau wor a junga Bursch and a vü van Kriag.
Wann i huam kim, bin i as kluani Kind
wos laft mit ’n Drochn im Wind.
‚ S locht and strohlt vull Freid and Glick,
va da Oma is dann kemman a söhliger Blick.
Sie hot net vü ghobt, owa mia nau mehr geīm,
hot ma olls glehnt, wos i brauch fiars Leīm.
Af d‘ Nocht hots fia mir gsungan and gholtn d‘ Händ,
and hot bet an krawotischn Vata Unsa zan End.
Ihr Dirndl bin i gwein and bin´’s nau imma,
sie is in mein Herzn, I vagiss sie nimma.
Ban Dorfrand außi and da Friedhouf is net weit –
zind a Keazn au fiar deī, wos scha san in da Ewigkeit.

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Kathrin Rauscher
DIE HANTIGN GURKN

Kathrin Rauscher
DIE HANTIGN GURKN

Wannst as nau nid woaßt, guid,
daunn wirst as glei wissn:
Nid ümma sei Gurkn wos Herrlichs zan eissn.
Dou woan a poa’ Gurkn, deis woa eh mei Do‘,
so knackig, müd, softig, fost siaß woans zan G’schmo.
Ois Nochboarn im Gartl sei Kiawis umgleign,
rund, liacht und goa richtige Riesn seis gwein!
Die Gurkn – vull neidig, dei hom si beschwert,
warum sei nur »gria, dinn und laung sei«, hom’s great!
Da Herrgott hout zuigloust bei dea Plärrarei,
und owizischt, dass ollas blieb wia’s hiaz sei!
Dei Gurkn worn desweign gaunz zornig und grantig –
auf deis hinauf wurdn hold maunchi hibsch hantig.

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Hedda Pflagner
IN WANDL

Hedda Pflagner
IN WANDL

Unlängst bin i in mein Goartn ganga
Und wuitat meine Oleander giassn
Mit an Regenwossa
Ausn Wandl
Wor owa nur gaunz weni drin
In mein Wandl
Und wia i so richti einischau
Siach i zwoa Augn
Ui Jessas, do sitzt jo a Krout drin
In mein Wandl
Hot di Haxn aun d‘ Waund gluahnt
Vo mein Wandl
Ois tatats ausliften wuiln
Ganz gmiatli sitzt’s do
In mein Wandl
Und glotzt mi aun
Aus ihre schenan Kuaaugn
Najo, kluaner sans hoit
Und Wimpern homs a kuane
Trotzdem schein
Und i denk ma
Wia kummt di do aussa
Aus mein Wandl
Und i schau im Internet noch
Na, hupfn kauns nit
Is jo kua Frosch
Aber stean wuit is a nit
Sou komoud wia di da sitzt in Wossa
In mein Wandl
Oiso hob is Wandl auf di Seitn draht
Und ma denkt
So kummst aussi
Ausn Wandl
Waunst wüst
Und hobs in Rua lossn
Und wia i noch ana Weil wieder einischau
Wor’s Wandl laa
Und di Krout wor fuat…

Dieser Text sowie auch der Text „DRAUSST VON WANDL“ erschien in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85 und kann dort kostenfrei nachgelesen werden.


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Birgit Königshofer
OLLI INSRI VIECHAL

Birgit Königshofer
OLLI INSRI VIECHAL

»Olli insri Viechal« ist eine neue Erweiterung
des Kinderliedes »Alle meine Entchen« im hianzischen Dialekt.
Mit Liab gmocht, za d’Freid ‚docht.
Zum lebhaften, amüsanten Vor- und Mitsingen.

Olli insri Lampl
saei hiaz insri Gäst,
kemma ollwai wieda,
jo, dais is a Faest.

Olli insri Viecha
fraissn gen as Gros,
tui ma saei daun fuidan,
ui, dao is wos los!

Olli insri Schwoiwan
fliagn ba d’Lucka ei,
fuidan iri Jungan
zwitschaüln olliwail.

Olli insri Hiahna
laeign ins boild a Oa,
kima daun uans aeissn,
oda a glei zwoa.

Olli insri Biebal
wusln umadum,
suicha glei di Oidi,
wenn i zuwi kumm.

Olli insri Kotzn
saei zan Fuidan dao,
kinna hom a Mülli,
schlegga n’Taeigl o.

Olli insri Schwaeindl
quietschn vulla Fraeid,
aeippa tuids glei rainga,
Gatsch is niama weit.

Olli insri Antn
watschln umanaund,
suicha si di Schnaeickn,
fraissn ollahaound.

Olli insri Haoufmais
springa geen im Hei,
Kotzn hom heit Ausfluu,
Fried is no dawail.

Olli insri vüln Fliagn
khean hoid a dazui,
ärgert si as Madl,
fluicht a nao da Bui.

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85
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Simon Scharinger
AA A GSCHROPP

Simon Scharinger
AA A GSCHROPP

aa a gschropp
wiad iagendwonn eawochsn
aa a gschropp
wiad moi wos wean
und aa wonn i de gschroppn mog:
wos aus eana wiad, hob i ned so gean

bissguan, wappla, blitzgneißa
oaschgeign und schneebrunza
wadlbeißa, rauhnachtla
fertige, c-ochtziga
wasal, sogoa kiewara
trutschal oda ruamzuzla

aa a gschropp
hot hoit de ötan
aa a gschropp
konn se ned wean
und deshoib dua i nimma hoffn
dass aus gschroppn menschn wean

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Wolfgang Kühn
DES LEBM IS KA KINDAGEBUATSTOG

Wolfgang Kühn
DES LEBM IS KA KINDAGEBUATSTOG

(Ein Drama in drei Generationen)

des lebm is ka kindagebuatstog,
hot da opa immer gsogt
und aunan kriag denkt,
den a mit vü glick
und ana haund weniga üwalebt hot

des lebm is ka kindagebuatstog,
hot de oma immer gsogt
und aunan opa seine gschpusi denkt,
und aun de blaun fleckn,
wauns maunchmoi nochgfrogt hot

des lebm is ka kindagebuatstog,
hot da voda immer gsogt
und aun de vün augstödn denkt,
de a kündign hot miassn,
weu de firma in boch owe gaunga is

des lebm is ka kindagebuatstog,
hot de mama immer gsogt
und aun ihre depressionen denkt,
wegnan krebs, den’s üwalebt hot,
und üwahaupt

des lebm is ka kindagebuatstog,
hot da bua immer gsogt
und aun de vün schuidn denkt,
wegnan haus und wegn da kraxn,
de a bsoffn uman bam gwicklt hot

des lebm is ka kindagebuatstog,
hot es mensch immer gsogt
und aun ian hawara denkt,
deas noch da zweitn obtreibung
trotzdem sitzn hot lossn

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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🎧 Maximilian Modl
JETZT

Maximilian Modl
JETZT

D’ tante sogt i soi stü sei jetzt
Da christoph vo da sterndalgruppn
Hot in kakao untan disch gschbiem

D’ lerarin sogt i soi aufpassn jetzt
Sonst griag i nix mit und an fünfa
Und ’s gym kaun i vagessn

D’ schwesta sogt si is ned gwen jetzt
Oda scho und auf jedenfoi hot’s d’schaki
Einitheatat, sie woit des leiwal goa ned

Da lera sogt i soi ned winkn jetzt
Ban applaus von bühnenspü
Des is peinlich und bled

Da bruada sogt nu nix jetzt
Owa der is eh bessa stü und üwahaupt
Der is von an aundan votta

Pfreind sogn se hom koa zeit jetzt
Weng da schui oda da freindin
Owa i hob’s gseng ban spar mit an heftl

Da pappa sogt nix jetzt
Weila augsoffn is und stua
Und gschdrittn hot mit da mama

Und d’ mama sogt a nix jetzt
De muas blean wegan streidn und weil’s
Da pappa droschn hot

Und i sog a nix jetzt
Wei des lebn des i ma mochn werd
Wird wichtiga sei wia des jetzt

Text vom Autor vorlesen lassen:

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Nina Rosenbusch
WIA SOI DES GEH?

Nina Rosenbusch
WIA SOI DES GEH?

Ma soi so sei, wie ma is
Wia soi des geh?
Ma soi da Norm entsprechend sei!
Jo, owa wia soi des geh?
Immer nua hean und seng,
wias ned aufgschwantzt san.
Na, wia soi des geh?
De gonzen Sochan im Internet seng,
wia ma ned ausschaun soi,
de gaunzen Marknsochen auziang muas,
wei waumas ned immer glei auziang duat,
daun kaumas sies jo aunscheinend ned leisten und kead
ned dazua!
Des neiaste Eifon hom mesn,
wei wauma ka 16 Pro Max hod,
daun kead ma ned dazua
und wiad ogschdemped,
ois hättma wos vabrocha!
Na wia soi des geh?
I pfeif drauf.



erschienen in MORGENSCHTEAN U84–85
Nina Rosenbusch ist Schülerin der HLW Horn


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Karina Klinger
LEBN


Karina Klinger
LEBN

Wie soi mei Lebn ausschaun?
Wü i in Papa stoiz mocha und ois gebn fürd Schui,
oda wü i doch mei Lebn lebn und furtgeh?
Des is de Frog, de i ma oft stö.
Waun i mei Lebn anfoch leb,
wia schaut mei Zukunft aus
und is daun wer entteischt vo mia?
Geh i doch liaba ind Schui und tua ois fia mei Zukunft.
Ka Furtgeh mehr,
nur daham sitzn und lerna.
Lauta Ansa hambringa,
daun san Oma und Papa stoiz auf mi.
Oba wia soi i des ois mocha?
D‘ Mama is nimma do und i muas daham ois mocha.
Wäsch woschn,
zaumrama und ollas und daun a no lerna.
Wü i so mei Leben vabringa?
Und wird is irgendwaun bereun,
waun i mei Jugend ned glebt hob?

erschienen in MORGENSCHTEAN U84–85
Karina Klinger ist Schülerin der HLW Horn


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Isabella Pfaller
FOISCHE AUGN


Isabella Pfaller
FOISCHE AUGN

I hoss,
wia i mi söwa fertig moch.
Im Spiagl schau i mi o,
wia i ma gor ned gfoi.
I siach glei,
waun i a weng zuagnumma hob.
Warum hoss i mi?
Warum moch i des?
Warum schau i mi mit foischen Augn au?



erschienen in MORGENSCHTEAN U84–85
Isabella Pfaller ist Schülerin der HLW Horn


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Marlene Bauer
WOS SE WOIN


Marlene Bauer
WOS SE WOIN

Ansa, Zwara, a Dreia is a no guad,
jede Wochn Tests, Schularbeitn, Referate
und de Hausübung soi a no gmocht wean.
Imma mea, imma bessa, jo kann Fetzen schreim.
Mama Papa auf an stoitz mochn.
Matura und studiern,
dast a gscheide Hockn host.
Um an hoibn Punkt in Ansa ned darissn,
hoffentlich geht si no irgendwie de bessare Notn aus.
Im Zeignis stengan Ansa, Zwara, Dreia
und in Italienisch da Viera.
Mama, Papa, Oma und in Opa
oin es Zeignis zagn:
Najo, da Viera hätt ned sei miasn,
’s nächste Moi mea lerna,
wos hobn deine Freind fia a Zeignis?
Imma mea, imma bessa wean,
jo kann Fetzen schreim.
Um hoiba sechse ham:
Lerna, Hausübung mochn, duschen und daun endlich schlofn geh.
Um sechse wieda auf,
dass ma jo no in Bus dawischt
und ollas nomoi.



erschienen in MORGENSCHTEAN U84–85
Marlene Bauer ist Schülerin der HLW Horn


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🎧 Emilie Jagsch
FREIND BLEIBST


Emilie Jagsch
FREIND BLEIBST

Sitz ma do, zwa oide G’sichta,
schaun in d‘ Nocht, redn ned vü.
I denk zruck, wias fria woa,
wia ma glocht hom, laut und frei,
wia ma grennt san übers Föd
ohne Sorg, ohne G’schrei.
Waßt nu, wia ma beinand g’staundn san,
wauns eng woan is, wauns zwickt hot im Lem?
A Freind woast, wauns finsta woa,
waun kana mehr do woa, nua wia zwa.
Jetzt sitz ma do, ois is so weit,
du duat, i do, de Zeit, de gfread.
Ma rennt nur no, wei ma renna muaß,
weis so sei soi, weis so geht.
Doch im Herzn, do bleibt dei Stimm,
a kloans Wort, des i versteh.
A Freind bleibt, egal wia weit,
egal wia vü Zeit vergeht.
A Blick, a Wort, a kloane Gestn,
und i was, du vastehst.
Und wauns amoi duppa wird,
waun da Wind umd Heisa pfeift,
daun gspia i, dass d‘ irgendwo bist,
dass do wos is, des immer bleibt.

Text von der Autorin vorlesen lassen:


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🎧 Amelie Metz
SCHEEE

Amelie Metz
SCHEEE

Imma sche, imma fesch,
bist as ned, bist hoid bled.
An Gramm zfü, na des geht ned.
Groß und schlaunk is ok.
Fia mein Körper schauma, is normal,
wei i hob jo a ka ondare Woi.
Überoi perfekte Leid und mittendrin bin i dabei.
Oiso moch i weida wie imma
und sitz dahungad und alloa in meim Zimma.
Wieda stö i ma de Frog, warum bin i ned so wie du.

Text von der Autorin vorlesen lassen:



erschienen in MORGENSCHTEAN U84–85
Amelie Metz ist Schülerin der HLW Horn


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Christl Greller
MEIN MITTELBURGENLAND

Christl Greller
MEIN MITTELBURGENLAND

Am Sonntag
setzt der Neil den schwarzen Hut auf.
Erlaubt die Nahnl ihm
eine dünne lange Zigarre –
leise mißbilligend.

Am Sonntag
nimmt die Nahnl die schwarze Schürze um.
Die, die schön glänzt.

Am Sonntag
wollen die Enkel mit ihnen Computerspielen.
Aber der Neil
will immer gewinnen.

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Manfred Chobot
ZAN BSUACH EN ÜLMIZZ

Manfred Chobot
ZAN BSUACH EN ÜLMIZZ

déis is a schéins doaf
ols a bui bin i duat gwen mid meine öültan
offtn amul aussi mid ana freindin
fuan hauptplozz mocht de hauptschtross
an linkan winkl olso an rechtan nouch tenk
hianz tuats nouchad zur nekstn gmoa aussi fiarn
heind in da friia seind mia daun ooi
hiazzant hukkan mia in dea schtubn fo uan
buarn dea wos inta dar woucha en Wian hakklt
am wochnend kimmat ea si oilwaal
um sein wai ind de pflanzlan
a heind wiada ind mia seind
mid dea naanl alloan
dia muida tuat kropfa mocha
da bui muiss no in wosn maan
i fazööl eng a bleads gschichtl
deas wo mia net ausn schedl naussi geat
tui fei zuilousn – woast de sau hoit nuit geaum
oftn fuig neim aun wuig – hir nix möön weutn
dea laten guifn weat naha keufen – poin feut
doiktn oftn gaun schuikn weat kuifn den sau…
olsat saig i – mia haumb di nit gmui farschtaunda
nuisa sau hoit nuit geaum oftn fuig nim aun wuig
hir nix möön weutn dea laten guifn – naha
weatn kuifn zweng meina meissn mia schuibm s faadl…
mia woggln min schädl hini and heri buarn mhmmm
…nochad nuisa faddl follant zuit schui gwen
haun i gnedi aounghéibt en aompa zan laarn
…oftn säig i weul i haun gmui – si is gföüt
mhmmm i muiss gugizzn mhmmm
i piin gwéin am föld – wults an wai?
prooscht dass de gurgl net farooscht!
mei liabsti fo Minga draustn
hod offtn ols fuul obgegneisst

ÜBERSETZUNG INS HOCHDEUTSCHE


Zu Besuch in Illmitz
das ist ein schönes Dorf
als Bub bin ich mit meinen Eltern
dann hin mit einer Freundin
vor dem Hauptplatz macht die Hauptstraße
einen linken Winkel also einen rechten nach links
und führt dann zum nächsten Dorf
heute in der Früh sind wir dann hin(unter)
jetzt hocken wir in der Stube von einem
Bauern der unter der Woche in Wien arbeitet
am Wochenende kümmert er sich immer
um seinen Wein und die Pflanzen
auch heute wieder und wir sind
mit der Oma allein
die Mutter macht Krapfen
der Bub muss den Rasen mähen
ich erzähl euch eine blöde Geschichte
die mir nicht aus dem Kopf geht
hör nur zu woast de sau hoit nuit geaum
oftn fuig neim aun wuig – hir nix möön weutn
dea laten guifn weat naha keufen – poin feut
doiktn oftn gaun schuikn weat kuifn den sau…

also sage ich – wir haben dich nicht gut verstanden
nuisa sau hoit nuit geaum oftn fuig nim aun wuig
hir nix möön weutn dea laten guifn – naha
weatn kuifn
meintwegen müssen wir das Ferkel schieben
wir wackeln mit dem Kopf hin und brummen mhmmm
danach unser Ferkel follant zuit schui gwen
habe ich begonnen den Eimer schnell zu leeren
…dann sage ich weil ich habe genug – mir reicht es
mhmmm ich kriege Schluckauf mhmmm
ich bin am Feld gewesen – wollt ihr einen Wein?
Prost damit die Gurgel nicht verrostet!
meine Freundin aus München (draußen)
hat alles verstanden

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Manfred Chobot
INSA BRUNN

Manfred Chobot
INSA BRUNN

i schtee aun deara bidn fo insan brunn
glei nebm da kiara fo da gmeinti
ind i loss es wossa en mein grui rinna
offtn schteat a maun néibm mia – 
daumits du di ausdakenna tuast
deas wossa fon insriga kwölln
is eiskolt gaunz füül gsund
fia insrige niandln de waumpn
de bloudan olsa tuas fei füül tschechan
insrige gmoa is hundart-siab-zian meta 
iban meea oba des wossa fo insara kwölln
kimmt aus hundart-fiiri-dochzg meta
des hoast dass mia insa wossa 
ausn meea aussi huln tan
olsa tuats a wengale solzich schmekka 
owa gee des haun i nit gwisst

ÜBERSETZUNG INS HOCHDEUTSCHE


UNSER BRUNNEN
ich stehe an der Pipe von unserem Brunnen
gleich neben der Kirche der Gemeinde
und lasse das Wasser in meinen Krug rinnen
dann steht ein Mann neben mir –
damit du dich auskennst
das Wasser von unserer Quelle
ist eiskalt sehr sehr gesund
für unsere Nieren den Bauch
die Blase also trink es nur viel
unsere Gemeinde liegt hundertsiebzehn Meter
über dem Meer aber das Wasser unserer Quelle
kommt aus hundertvierundachtzig Metern
das heißt dass wir unser Wasser
aus dem Meer herausholen
also schmeckt es ein wenig salzig
aber geh das habe ich nicht gewusst

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Erich Schirhuber
D’OMAMA

Erich Schirhuber
D’OMAMA

ois glana bua howe kan schbinod megn
ned um de buag
und do hod mei grosmuta amoi af da schdrosn
wias mid mia schbazian gaunga is
an wochmau trofn und hod eam
leise wos gsogd und ea hod
me schdreng augschaud fa om owe
und hod gsod i hob ghead du isst dein
schbinod ned zaum daun kumst owa
ins schbekkamal
a schbekkamal woa da gemeindekota
de ausnüchdarungszöln fia de augflaschlndn
und mei grosmuta de guakn woit gscheid sei
und da wochmau dea drotl
hod midgschbüd
heit iss e gean an schbinod und obs an gemeindekota
nau gibt was e ned
de grosmuta is scho lengst gschduam
owa de wochleid hassn oiweu
nau schbinodwochta

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Josef Maria Hader
A RICHTIGA SCHRECKN

Josef Maria Hader
A RICHTIGA SCHRECKN

De Doris woa nu a kloans Medal
und bei ihra Oma des erste Moi
zan Besuch üba d’Nocht.
Do hods a schreckliche Entdeckung gmocht.

Vorm Bettgen hom se beide im Bod gwoschn.
Auf oamoi hod die Oma ihre Zent in da Hond
und schrubbelt midn Zentbirschtl drauf umanond.

Voa Schreck schreit d’ Vera di Oma on:
»Omi, Omi wos mochsd denn do
des is sicha ned gsund
i putz ma de Zent imma nua im Mund.«

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Franz Geissler
OAMUI NAU A LAUSBUI SEI

Franz Geissler
OAMUI NAU A LAUSBUI SEI

Oamui nau a Lausbui sei, jung und unbeschwead,
si nix scheißn meïssn um deïs, wos si sou ghead,
af an freïmdn Ocka Pfoffadadscharln broucka,
Föwapfeifarl schnitzn, und mit deï daunn Vougarln aunloucka,
ban Moahoufdeich Muich und Kaulquappm faunga,
iwan Zaun zan Nochban umi nouch zeidiche Äipfün glaunga,
ban Krebsnboch hoamlich Feia hazn
und frech voun da Schindabruck owischlatzn,
Greïscharln und kloani Stoan afd Schienan leïgn,
in da Schupfa vasteïcka und si nid beweïgn,
am Viechmoark stundnlaung begarln mid oan Boin,
ba-r-oan Stodl oan Heahndreïg schmiean afd Schnoin,
houch oubm af oan Nussbam si a Hittn baun
und bam Bieberle dreïnt reife Keaschdn klaun,
mid n Groudnfeidl si a Zwuschl schnitzn,
in Kodna-Bod spechtln duarch deï Breïdlritzn,
afn Gstappmbeach stundnlaung »Vabanne dich« spün,
af oan Logafeia an müchign Gugruzkuibm grün,
in da Gluid daunn gstulani Bougarln brodn,
deï Housn aufkreïmpün und ouhni Schuih in Boch umwodn,
mid oan Madl hamlich in oan Gebüsch drein sitzn
und eahm noucha-r-a Heazal in a Bamrindn ritzn,
mid deï Buim voun da Nochbaruatschoft rafa
und si zan Prouwiean in da Trafik Tschick kafa,
deï Stroß mid oan Ziaglbroucka aunmoina und Tempühupfm,
a Rollahatzal mocha oda oafoch nia Boin schupfm …
– wia gsogd: oamui nau a Lausbui sei, deïs warad scheï,
owa ih moan, deïs wiad leida neamma geïh!

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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🎧 Jasmin Gerstmayr
VAGESSN

Jasmin Gerstmayr
VAGESSN

I steh in deim klan Zimma
De Obendsunn – a Schimma
streift deine weichn Händ
Klinisch san de weißn Wänd

Du schaust mi net wiakli au
Sitzt anfoch nua do hidau
Du host so vü ognumma
Duast imma mehr vastumma

Foist du in a dunkle Nocht?
Du host ewig nimma glocht
Bist kaum nu wiakli do
Mah, du gehst ma so oag o

Du host fia uns olles gmocht
und niemois an di söba docht
Dei Lebn woa nua Vazicht
Märchen? Eha Gruslgschicht

I steh in deim Zimma
Eakennst du mi goa nimma?
Mama, wo gehst du jetzt hin?
Waßt du nu, dass i dei Tochta bin?

Du host imma funktioniat
und neamd hods honoriat
Vielleicht wüst du ois vagessn
Vü z’sötn bin i nebn dia gsessn

Mama, i steh in deim Zimma
I vamiss di – imma
I nimm dei zoate Haund
Wad so gean in deim
Vagessns-Laund

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Brigitte Menne
ROTKÄPPCHEN

Brigitte Menne
ROTKÄPPCHEN

Zwoa kloane mäezn treffn se in da kindagoatengarderowe,
de oa oewe met ihra mamme, de onda oewe met ihra aanl:

(de oa)
wohnst du hiaz bei deina großmuatta
oder bei deina mamme?

(de onda)
eh kloa
bei meina großmuatta

(de oa)
wüd
bist eppa a Rotkäppchen
wae de is a zada großmuatta gonga?

(de onda noch oana weu)
jo genau
a Rotkäppchen bin i

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85
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Judith Thoma
BEI DA OMA IM GOATN

Judith Thoma
BEI DA OMA IM GOATN

Bei da Oma im Goatn hats ois gebn:
Erbsen, Himbeern, Oadaxl,
a Bankl wo ma si an Schiefer
einzogn hat am Hintern.
Zigeuneräpfl, weiße Kirschn,
Sauraumpfer und Bockbart zum Knatschn,
batzwoache Birn, Ribisel, Paradeiser.
An Dackl, der in jeden Maulwurfshügl
einigschnofelt hat,
Brennessel, Wexn ….
und mi.

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Petrus Forster-Sonnenburg
UND LISEI UND?

Petrus Forster-Sonnenburg
UND LISEI UND?

Da pamarantschnbua bin i.
Hinter meiner kugeln orangen,
vorder meiner kuglst du.
Schupfst hoit du die kloan,
oft treib i die großn.
Biawei, dianei, antnfeder.
Pamarantschnhansei, nudeldicke mötz.

Rutsch i ban eis,
luadahaö,
rutscht du ban grabn.
Mei orangenkopf weascht weiß
und deiner rommig. Schneemokloaner zopfn,
ascheikoite schwester.
Biawei, dianei, antntuck.

Biawei, dianei, antndreck.
Huck i an putzdunkln bagascht,
huckst du aufn winteröpfibam.
Du nochtfinstre drossel,
sog dei pamarantschnbruader.

Kimn oa ban bam, kimm oa,
oft sing ma wos zomm:
a kloa sunnbergtotzn und ’s wüdgfliglate schottseitmötzei.
Husige sänger firchtn si nit: husige kina.
Biawei, mötzei, antndreck.

Huck auf, i bin da kohlrobnschwoschze puger
und du de kloan reiterin.
Biawei, dianei, antndreck: weit hinterm see.
So kemma ma gor bis uggl oder towaschbach.
Biawei, dianei, norikerflug.

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Cornelia Allmayer-Krieg
NETZWERKSTRUDL

Cornelia Allmayer-Krieg
NETZWERKSTRUDL

Büdl im Büdl im Büdl
ausm unendlichn Spiaglkabinett
befrein mi zwoa Schritt
und hinta mir heschts wieder auf
mit oan Büdl

Füm im Füm im Füm
da unaufhörliche Fümstrudl entreißt
uns dei Hond
di strudelts oiwei weita oche
in Füm in Füm in Füm

nach Ewigkeitn im Strudl
hebst dein Blick
dein unzfriedna Gschmack
wüst ausspuckn

unsare Händ ziachnd
di ins Longsome
de Sekunden herobn sand
kaum aufglodn
nit aufdringlich
nit grö
nit laut

gonz kloa woxt dei Staunen
entdeckst dei Lebnsbüdl wieder?

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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🎧 Ingrind Maria Kern
HERZIBINKERL

Ingrid Maria Kern
HERZIBINKERL

»I bin a klans Binkerl
und stöh mi ins Winkerl
und weil i nix kann
drum fang i nix an«

Wia suit i wos kenna
wer tatat ma was nenna
was kenntat i learna ?

I nimm ma an Poista
und wutzl am Zipfl
suitat i nix dalerna
des war jo der Gipfl.

Muast neugierig sein
genier di net
sogt mei Oma
wonnst nix fragst
bleibst bled.

So hob i ma vurgnuma
an graden Togn
frag i die Muata
sie hat owa nit sovü Geduld
weils allaweil glaubt sie is schuld
woun die Lehrer von mir glauben
i bin dumm,
daher frag i weida: Warum, warum?

An ungrodn Togn do frog i mei Schwester
di is scho a bisserl länger
auf der Wöd
deshoib glaub dass woar is
wos dazoit.

Also bleibt nur der Samstog
um den Vota zum frogn
der hat am allermeisten zum sogn.
Er dazöit ma vom Weita und der Politik,
manchesmoi kumm i gar net mit.
Es is afoch schen zurzuhern
do kann uns gor kanna stehrn.

Am Suntog geh i zur Oma
und setz mi aufd Schoss
sie druckt mi ganz fest
und frogt: Wos is los?

I wü jo nur wissen
host du mi gern
a wenn i in der Schui
garnit guat learn ?

Oma sogt dass sie jo a net ais was
und gescheit is nur
der der was
wo er findet, wos er net was.

Kumm her mei klans Binkerl
kraxl aussi ausn Winkerl
host eh scho sofü glernt
und bist gscheida worn
mir san holt Alle nit gscheit geboren.

Und wenn a Gscheitheit
hüft in dera Wöd
is des längst ned olles was im Lebn zöd
Mitn Herz am richtigen Fleck
zierst du jeden Winkl
mei ollerliabstes Herzibinkl

Text von der Autorin vorlesen lassen

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Erich Schirhuber
DA GLANE MAXL

Erich Schirhuber
DA GLANE MAXL

da glane maxl wü a baua
wean ka webdiseina ka
komunikazionskonsalta ka
kiekaunt menetscha und ka
juman resursis menetscha
a baua weu de kia
so liab san de keiwal und de
farln und
weu ma do imma draussd sei kau
und weu de
eadn so guad riachd
mei iagendwia a bledsinn nadiale
iagendwia wos wo ma se dengt
nau jo
owa iagendwia scho aa
boedesch

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Elena Popp
SEI NED SCHWIERIG

Elena Popp
SEI NED SCHWIERIG

Guade Notn, imma lerna,
sei koa Streba, sei ned schwierig.
Imma locha, niemois wana,
imma weida, imma weida.

A dahoam soi ois perfekt sei:
Liabe Tochta, liabe Schwesta.
Sei gonz afoch, sei ned schwierig,
reiß di zaum, ge lös Probleme.

Waun des ois ned jo so schwa wa!
Und di Foam, di no gewünscht wa,
mit dem Moß und dem Gewicht.
A di schenste Bluama di schwindt.

Und des Locha, jo des geht.
Ollas wird ned überwunden,
und der Tod, der wird erzwungn.
Olle sogn, olle trotschn.

Jo, di Ideale soin passn.
Imma aufrecht, imma fröhlich,
wei di aundan soin nix merkn.
Bin i des do drüm im Spiagl?

Di Haut zu bloss, da Bauch zu brad,
De Haxn blad, da Kopf so wad.
100 Frogn, 100 Stimman,
olle denkn, olle flüstan,

und di Stimman wern lauda
imma weida bis zum End.
Sei ned schwierig, imma weida,
loss di ondan ned begreifa.

Text von der Autorin vorlesen lassen:


erschienen in MORGENSCHTEAN U84–85
Elena Popp ist Schülerin der HLW Horn


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Alea Rubik
IMMA MEA

Alea Rubik
IMMA MEA

No a Tog, wo i wieda renna muas.
Imma des Söwe, imma nu mea Stress,
bis ma nimma kau.

Mei Oma sogt, dass ma heitzutog nimma zua Rua kummt.
Und do geb i ia recht, es is wirklich so.

Imma wird mea erwoat vo dia,
imma gibts irgendwos zum tuan,
nia kau ma si moi niedalossn.

Waun ma a Pause mocht,
daun passts eana ned,
weu daun is ma feu,
ma soi si hoid mea austrenga.

Jeda erwoat vo an, dass ma des ois schofft,
ohne Hüf oda ana Pause.
Ma kauns eana ned recht mocha.
Egal, wos ma tuat.

Trotzdem tuan ma, wos ma kenan.
Wia gebn unsa Bestes
und hoffn, dass reicht.

Und a, wauns amoi ned reicht,
soit ma stoiz auf uns sei.
Wei waun wia ned stoiz auf uns san,
wer daun?

Des soit ma uns imma im Hinterkopf liegn lossen,
a, waun ma scho de Augn vo de aundan im Gnack gspian.
Sunst gema unta.

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Anna-Lisa Graf
ZUKUNFTSBLEDINN

Anna-Lisa Graf
ZUKUNFTSBLEDINN

Moi in Teifi ned auf d’Waund,  
songs oiwei olle so aus da Haund. 
 
Wia soi des denn heid nu geh? 
Waund Politik auffiart so an Schmee. 
 
Zukunft und Frogn oft so groß, 
Wo wead i des denn ois nu los? 

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Selina Schmitmeier
IN D’ SCHUI GEH

Selina Schmitmeier
IN D’ SCHUI GEH

Lerna, lerna, lerna, des geht imma nur weida!
Amoi, zwamoi, dreimoi,
lerna, lerna, später noch da Schui brauch mas eh ned mehr.

Lerna hüft nochdenkn messn und zu
vasteh.
Oba brauch ma de Themen a?

Na, na, na duan ma ned.

Oba schui obschliaßn duan ma fix mit links.

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Christoph Meller
ZEIT

Christoph Meller
ZEIT

Die Wöd is im Waundl, ois geht immer schnölla – Flugzeig, Düsentschets, Raketn.
Ois muas imma schnöller, hecha, weida, bessa sei.

Owa bleibt do koana moi steh und frogt si,
fogt si, was wirklich zöht.

Ollas rennt.
De Zeit rennt,
rennt so schnö wia nie:

Doch i bleib steh.

Wü amoi den Moment genießen,
so richtig den gaunzn Keapa spian:

de Luft in da Lunga,
de Fiaß am Bodn.

Wü amoi des Radl stoppen,
um amoi des Wichtige zum dakenna.

Nua ois draht se weida und draht se weida.
Kaum is Montag, is a scho Mittwoch.
Kaum hod ma Mittag gessen, legt ma sie wieda nieda
und der nächste Tag beginnt.

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Lisa Pöll
SPUREN

Lisa Pöll
SPUREN

D‘ Zeit beginnt, wia´’s Laub im Wind,
ka Aunung wos ma moargn findt. 
De Stroßn, d’ Heisa, ols so gwohnt, 
doch nix bleibt steh, wos heit no trohnt. 
 
Und trotzdem bleibt a Stimm, a Gspiar, 
in olle Gschichtn drin vo dia. 
A Wort, A Locha, a kloane Spua, 
vielleicht bleib i am End a nua.

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Elisabeth Hafner
MUATA

Elisabeth Hafner
MUATA

i warat gern no amol gonz jung
tat in de zeit zruckgehn
und meine potza ausbessan wolln
wonns ma im nochhinein einfollt
i hätt se mea gernhobn solln
i geh wia im tram no amol hin zua eam
zan druckn und beguatn
zan eaklärn und zeit lossn
brems de gneat aus und hear bessa zua

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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