Doris Leeb
AN MENSCHN

Doris Leeb
AN MENSCHN

I wünsch da

An Menschn, der di vasteht wia koa ondara

An Menschn, der di im richtign Moment zaum scheißt

An Menschn, der den gleichn Schmäh hot wia du

An Menschn, der di umoamt, in genau da richtign Stärkn

An Menschn, der di wiaggle segt

An Menschn, der mit dir stü sei ko

An Menschn.

Wünsch i da.

****
aus: Doris Leeb. Menscha. Dialektposie. edition panoptikum 2025
> zur Rezension auf oeda.at



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🎧 Lea Bacher
OIM

Wia sitzn auf da oim am lågafeia und hazn gscheid ae
Weis nua sechzehn grad håd
Am nächstn dåg in da fruah gemma 
Schwoazbean brockn mit am schwoazbea riffl
Und måchn an steaz
Setzn uns aufs bankal ind sonn 
Und schaun den kiahn beim gråsn zua
Bei da jausn sitz ma daun in da kuchi
Du beißt åbwechslnd 
Am wiaschtl, am guakal, am kás und am brot ó 
„Wås braucht ma an barista kaffee ausm siebtn beziak,
Wemma an löslichen müüchkaffee auf da hittn håm kó?“, frågst
Wiast so då sitzt, in deim kabúznbulli, da haum und de gummistüfe
Kummts ma gaunz sötsåm voa 
Dåssd unta da wochn 
Joanalist in da stådt bisd 

Text von der Autorin vorlesen lassen


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🎧 Lea Bacher
OPFI

„Des, wås mi am meisten aufregt, is
De zwa kabin san genau gleich
San wáhscheinlich vom söbn menschn 
Dea nix dafia griagt
In da söbm fabrik 
Am söbn dåg
Ausm söbn glumpad
Zompickt woan
Zom in ána kistn
Um d’hoibade wöd gschifft 
Damit i’s heid auspock 
Des oane kabi kost hoid dreimoi so vüü 
Ois des ondare 
Und da anzige untaschied? 
Bei ám bickt hoid a opfi drauf.“  

Text von der Autorin vorlesen lassen


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🎵 Simon Scharinger
DICKA

Meine Leid: i hob se so gern
mei Vawondtschoft, de dõ, de in Wean
ma siagt se eher sötn, meistens is des scho zvü
oiwei dessööbe, nua aundas an Promü 

Vastehts mi ned foisch: i hob se wirklich gern
trotzdem muas und wüü i ned olle ständig seng und hean

Bluat is dicka, dicka ois Wossa
owa Honig is dicka ois Bluat
und a Senf is dicka ois Honig
a Hollandaise is dicka ois Senf, na guat 

Meine Leid: i konn se guat leidn 
nua duat des Leid de Liab oft übasteign
drum soits es ned mit da Vawondtschoft übatreibm
Geburtstag, Ostern, Weihnochtn, ois aundre is zum Speibm

Vastehts mi ned foisch: i hob se wirklich gern
trotzdem muas und wüü i ned olle ständig seng und hean

Bluat is dicka, dicka ois Wossa
owa Honig is dicka ois Bluat
und a Senf is dicka ois Honig
a Hollandaise is dicka ois Senf, na guat 

Kartoffelpüree oda a Semmelkreen
a Steaz, a Müchrahmsuppm oda a glschogena Schnee
Zitronenparfait, Verhackerts oda Haschee
irgendwos is imma dicka, ihr wissts es e

Bluat is dicka, dicka ois Wossa
owa Honig is dicka ois Bluat
und a Senf is dicka ois Honig
a Hollandaise is dicka ois Senf, na guat 

Musikvideo Gesangskapelle Hermann


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Ulrike Titelbach
KOZN UND VÖGÖ

da oma iare liabstn vicha woan de vögö. dawei iss söwa 
nia ausgflogn. si woa in gaunznd dog dahoam
hod kochd, aufgramd und bügöt. 

oba waun zeid woa, hod si si a weng 
zan fensta hi ghugd und hod aussi gschaud.

wei doatn, rund ums vogehaisl do had si si ogschbüd. 
do san de vögö gsessn haufnwais, haum si in bauch voigschlong
mid oi de gaunzn keandl, dewoss eana doatn ausgschdraad hod.

netta gaunz sötn hod si a koz vaiad in unsan goatn. 
Sötn – und oiwei neta amoi. mistvicha schiache! 

do hod de oma nochand oan vo iare schlapfm 
auszong und hods beim fensta aussi züüd.
daun is da schlapfm gflong – und si hod oiwei droffm.  


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Isabella Krainer
GHOSTING

hiaz sitz i do 
allan 
mit da kotz 

ihr stöhts die hoa auf 

es is 
ois hätt sie an 
geist gsehng 
ois würd wos 
im raum 
stehn 

ka ton mea von dir 
mia stöhts die hoa auf 

ois hätts di 
in meim lebn
nia gebn 
es is 
ois würdast grod 
oblebn 

ka ton mea von dir 

a die maus 
mocht kann 
rihra 

die kotz schaut zua 
wia sie koit wird 


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Erich Schirhuber
DE GEISTA

Erich Schirhuber
DE GEISTA

jetzt zaarns wida aun da leine
de drei 
owa meistens wissen s ee recht guat
dass des herrl a feste haund hot
und an kreftign oam mit peckerl
und waun a fuss sogt gengan s mid
und waun a sitz sogt
setzn se se nida
nua dea ane 
dea schaut heit so komisch in woid eene 
hoch in de eest
und s herrl sogt zu mia
heit siicht a wida de geista
jo sogt des herrl
maunchmoi do san s bsundas schtoak
de geista des is hoit a so
und i denk ma
mei wos gawat i jetzt
waun e wissad 
wos dea hund grod sicht
do obn in de bam


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🎧 Dominik Unterthiner
SCHULTOBLICK

Dominik Unterthiner
SCHULTOBLICK


Schultoblick.
Du frogsch mi,
ob ins woll niemand
vom Dorf
gsegn hot.

Drucksch mi mit ausgstreckto
Hond von dir weg. Wollt di
lai umormen, hon
nettamol an
Mehrans gidenkt.

Schultoblick.
Man kannt
inso Zomstien
jo folsch
vostien.

Ziechsch an
deino Zigarette,
machlsch ban
Foiozeug ummanondo.
Losssch a Flomme auflackon
und teatisch sie widdo o.

Schultoblick.
Deine Augn taschtn
die Lait o, als tasche
drau wortn, dass sie
ins ausrichtn.

Stoaßsch mit dein
Schuich gegen mein.
Recht viel nechna
werrmo ins hainte
nimma kem. 

Text vom Autor vorlesen lassen:


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Claudia Rosenwirth-Fendre
MORGNGRAU’N

Claudia Rosenwirth-Fendre
MORGNGRAU’N

In der Nåcht hebm sich 
de Kellerbödn –

und’s Gieblholz 

ziahgt’s 
nåch untn

A Mulmigkeit schreit(et) ein –
huckt sich am untarn Bettrånd –
besteht aus lauta 

a u f ’g r i s s a n e 
A      U      G      N  :

In der Nåcht  s a n  ålle Leichn –

                                             s i e   s a n   y b a   u n s

Und a Zimmerle in Erdgeschoß
werd zum Wårteraum –

WORTE(N)_RAUM 

Dånn kummt’s  neie, junge

M O R G N G R A U’N

und schleppt de Firstziagl
gaxt wieda aufe – am Giebl –
und untn in Parterre

herrscht  f(r)eindlichst fia ålle 

de ranzige Schwoartn

Komfortzonengraus   


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Herbert Eliasch
HORROR AUF DIE OIDN TOG

Herbert Eliasch
HORROR AUF DIE OIDN TOG

Mia san scho beide in Pension
Und wir genießen des jetzt schon
Kane Termine und kan Stress
Waun ma wos woin, daun moch ma des

Reisen, ausgeh, ins Theater
Spontan wo hifliagn mit an Charter
Und daham a heil’ge Ruah
Es fliagn a kane Türen mehr zua

Auf diese Zeit do hauma gwoat
Des Leben woa anstrengend und hoat
Immer vü goabeit, nie woar´s gnua
Und daun de Kinder no dazua

Wickl und Bresln duat und do

Immer wos los, es reißt ned no 
Jedoch des Ärgste soit no kommen
Hod uns die letzte Kroft fost g´nommen
A Horror auf die oidn Tog

Mia haum zerscht glaubt, uns trifft der Schlog
Na bitte ned, des kauns ned sei:
De Kinder ziagn zsaus wieder ei!


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🎧 Dominik Kurcsics
DES FLURIDA VU ÖSTAREICH


Oiwei waun i auf orf.at de gaunzn Chronik-Sochn les,
dua i imma zerst rodn,
aus wöcham Bundeslaund de Nochricht kummt,
und vielleicht is a Talent,
vielleicht is oba a  oafoch nua traurig,
oba den gaunzn Schaß, der do in Obaöstareich passiert
den schmeck i dawei scho fost fehlafrei aussa.

Text vom Autor vorlesen lassen

* Der Text ist Teil des Zyklus „Hoamatlaund. A Obrechnung„. Mehr daraus können Sie in unserer Printausgabe lesen und hören!


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Michael Hess
ROTE RÜBEN IM ANGEBOT

Michael Hess
ROTE RÜBEN IM ANGEBOT

wos is, waun a rode ruabm-bauer bei da spö is? is a daun a roda rode ruabm-bauer?

und waun dea rode rode-ruabm-bauer seinan roden ruabm an raum baut, is a daun a roda rode ruabm-raum-bauer?

und waun a nochad den rodn ruabm raum a no rod ausmoint, is a daun a roda rode ruabm-roda-raum-bauer?

und wos is, wauns aus´m rodn rode-ruabm-bauern sein rodn rode ruabm-raum die rodn ruam raubm?

Aus: Michael Hess: Vers/Tand. Gedichte und Sprachspiele. edition lex liszt 12. Oberwart 2018

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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🎧 Eva Schreiber
MAUNCHMOI BIN I LEITSCHEICH

Eva Schreiber
MAUNCHMOI BIN I LEITSCHEICH

Maunchmoi bin i leitscheich,
i waß ned warum.
Do wü i niemaund hean
und waun i wen siech,
daun weich i aus,
wäu plaudan warad ma jetzt a Graus.
Aum nextn Tog kauns scho gaunz aundas sei.
Do kaun i plaudan und lochn
und schmähfian dazua.
Do hau i mi in die Mass
und hob an richtign Spass.
Und muagn scho bin i wieda leitscheich,
i waß ned wieso.
Daun moch i die Tia zua
und bin gern fia mi,
tua lesn und sinniern und schreim
und genieß die Ruah,
und dass kana wos wü vo mia.
Maunchmoi bin i leitscheich.
I waß ned, warum.

Text von der Autorin vorlesen lassen

Dieser sowie weitere Texte von Eva Schreiber sind in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85 erschienen.


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Andrea Kerstinger
ES ZIPFT MI AUN

Andrea Kerstinger
ES ZIPFT MI AUN

Es zipft mi aun,
dass i imma nua hoff,
dass i des und des no schoff,
dass i jo vü mehr mochn kennt,
oba der Olltog mi ollewal darennt.
Es zipft mi aun,
die Politik in unsern Lond,
wir wissen eh: Ane woscht die ondre Hond,
die Scheinheiligkeit geht ma am Seickl,
mehr ojs d’Inflation und der Strompreisdeckl.
Es zipft mi aun,
dass die Leit imma nua
sudern und motschkern in ana Tour,
dass ana üban ondarn so vü waß,
mi mocht des olles net haß.
Es zipft mi aun,
die Diskussion üba Manderl und Weiberl,
wer damit onfongt, hot bei mir ka Leiberl,
wer mit wem – is mir doch blunzn,
miaß ma uns deswegn des Lebn verhunzn?
Es zipft mi aun,
dass nix, so wie’s süjn tadat, rennt,
sodass i mi ollewal nur aufregn kennt,
oba i hob von der Aunzipferei scho gnua,
denn eigentlich wü i doch nua mei Rua!

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Barbara Lindberg
DAHUAM

Barbara Lindberg
DAHUAM

Bin scha vü umgroast af dera Wöht,
owa nix hot ma sou stoak gföht:
Wia d‘ Bliamal hintan Stoll and ’n Haus,
and d‘ Schwolwal, wos heit wieda fluign aus.
Wia des Gfühl, wos i hob in Bialing,
wann da Uhu van Wold ins Dorf oī kling.
Wia isa olds Haus and as Gloúcknleitn,
do bin i dahuam and spirs scha va weitn.
Nindascht schmeickt as Föhd so wia durt,
i blei a bissl do, i mog nau net furt.
As Haus meicht i frogn noch d‘ olltn Leit
wos drin dalebt hom va Kumma and Freid.
Da Opa hot dazöhlt va friacha, mir is, ols wann i iam siag,
wia er nau wor a junga Bursch and a vü van Kriag.
Wann i huam kim, bin i as kluani Kind
wos laft mit ’n Drochn im Wind.
‚ S locht and strohlt vull Freid and Glick,
va da Oma is dann kemman a söhliger Blick.
Sie hot net vü ghobt, owa mia nau mehr geīm,
hot ma olls glehnt, wos i brauch fiars Leīm.
Af d‘ Nocht hots fia mir gsungan and gholtn d‘ Händ,
and hot bet an krawotischn Vata Unsa zan End.
Ihr Dirndl bin i gwein and bin´’s nau imma,
sie is in mein Herzn, I vagiss sie nimma.
Ban Dorfrand außi and da Friedhouf is net weit –
zind a Keazn au fiar deī, wos scha san in da Ewigkeit.

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Kathrin Rauscher
DIE HANTIGN GURKN

Kathrin Rauscher
DIE HANTIGN GURKN

Wannst as nau nid woaßt, guid,
daunn wirst as glei wissn:
Nid ümma sei Gurkn wos Herrlichs zan eissn.
Dou woan a poa’ Gurkn, deis woa eh mei Do‘,
so knackig, müd, softig, fost siaß woans zan G’schmo.
Ois Nochboarn im Gartl sei Kiawis umgleign,
rund, liacht und goa richtige Riesn seis gwein!
Die Gurkn – vull neidig, dei hom si beschwert,
warum sei nur »gria, dinn und laung sei«, hom’s great!
Da Herrgott hout zuigloust bei dea Plärrarei,
und owizischt, dass ollas blieb wia’s hiaz sei!
Dei Gurkn worn desweign gaunz zornig und grantig –
auf deis hinauf wurdn hold maunchi hibsch hantig.

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Hedda Pflagner
IN WANDL

Hedda Pflagner
IN WANDL

Unlängst bin i in mein Goartn ganga
Und wuitat meine Oleander giassn
Mit an Regenwossa
Ausn Wandl
Wor owa nur gaunz weni drin
In mein Wandl
Und wia i so richti einischau
Siach i zwoa Augn
Ui Jessas, do sitzt jo a Krout drin
In mein Wandl
Hot di Haxn aun d‘ Waund gluahnt
Vo mein Wandl
Ois tatats ausliften wuiln
Ganz gmiatli sitzt’s do
In mein Wandl
Und glotzt mi aun
Aus ihre schenan Kuaaugn
Najo, kluaner sans hoit
Und Wimpern homs a kuane
Trotzdem schein
Und i denk ma
Wia kummt di do aussa
Aus mein Wandl
Und i schau im Internet noch
Na, hupfn kauns nit
Is jo kua Frosch
Aber stean wuit is a nit
Sou komoud wia di da sitzt in Wossa
In mein Wandl
Oiso hob is Wandl auf di Seitn draht
Und ma denkt
So kummst aussi
Ausn Wandl
Waunst wüst
Und hobs in Rua lossn
Und wia i noch ana Weil wieder einischau
Wor’s Wandl laa
Und di Krout wor fuat…

Dieser Text sowie auch der Text „DRAUSST VON WANDL“ erschien in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85 und kann dort kostenfrei nachgelesen werden.


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Birgit Königshofer
OLLI INSRI VIECHAL

Birgit Königshofer
OLLI INSRI VIECHAL

»Olli insri Viechal« ist eine neue Erweiterung
des Kinderliedes »Alle meine Entchen« im hianzischen Dialekt.
Mit Liab gmocht, za d’Freid ‚docht.
Zum lebhaften, amüsanten Vor- und Mitsingen.

Olli insri Lampl
saei hiaz insri Gäst,
kemma ollwai wieda,
jo, dais is a Faest.

Olli insri Viecha
fraissn gen as Gros,
tui ma saei daun fuidan,
ui, dao is wos los!

Olli insri Schwoiwan
fliagn ba d’Lucka ei,
fuidan iri Jungan
zwitschaüln olliwail.

Olli insri Hiahna
laeign ins boild a Oa,
kima daun uans aeissn,
oda a glei zwoa.

Olli insri Biebal
wusln umadum,
suicha glei di Oidi,
wenn i zuwi kumm.

Olli insri Kotzn
saei zan Fuidan dao,
kinna hom a Mülli,
schlegga n’Taeigl o.

Olli insri Schwaeindl
quietschn vulla Fraeid,
aeippa tuids glei rainga,
Gatsch is niama weit.

Olli insri Antn
watschln umanaund,
suicha si di Schnaeickn,
fraissn ollahaound.

Olli insri Haoufmais
springa geen im Hei,
Kotzn hom heit Ausfluu,
Fried is no dawail.

Olli insri vüln Fliagn
khean hoid a dazui,
ärgert si as Madl,
fluicht a nao da Bui.

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85
mehr über Manfred Chobot


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Simon Scharinger
AA A GSCHROPP

Simon Scharinger
AA A GSCHROPP

aa a gschropp
wiad iagendwonn eawochsn
aa a gschropp
wiad moi wos wean
und aa wonn i de gschroppn mog:
wos aus eana wiad, hob i ned so gean

bissguan, wappla, blitzgneißa
oaschgeign und schneebrunza
wadlbeißa, rauhnachtla
fertige, c-ochtziga
wasal, sogoa kiewara
trutschal oda ruamzuzla

aa a gschropp
hot hoit de ötan
aa a gschropp
konn se ned wean
und deshoib dua i nimma hoffn
dass aus gschroppn menschn wean

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Wolfgang Kühn
DES LEBM IS KA KINDAGEBUATSTOG

Wolfgang Kühn
DES LEBM IS KA KINDAGEBUATSTOG

(Ein Drama in drei Generationen)

des lebm is ka kindagebuatstog,
hot da opa immer gsogt
und aunan kriag denkt,
den a mit vü glick
und ana haund weniga üwalebt hot

des lebm is ka kindagebuatstog,
hot de oma immer gsogt
und aunan opa seine gschpusi denkt,
und aun de blaun fleckn,
wauns maunchmoi nochgfrogt hot

des lebm is ka kindagebuatstog,
hot da voda immer gsogt
und aun de vün augstödn denkt,
de a kündign hot miassn,
weu de firma in boch owe gaunga is

des lebm is ka kindagebuatstog,
hot de mama immer gsogt
und aun ihre depressionen denkt,
wegnan krebs, den’s üwalebt hot,
und üwahaupt

des lebm is ka kindagebuatstog,
hot da bua immer gsogt
und aun de vün schuidn denkt,
wegnan haus und wegn da kraxn,
de a bsoffn uman bam gwicklt hot

des lebm is ka kindagebuatstog,
hot es mensch immer gsogt
und aun ian hawara denkt,
deas noch da zweitn obtreibung
trotzdem sitzn hot lossn

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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🎧 Maximilian Modl
JETZT

Maximilian Modl
JETZT

D’ tante sogt i soi stü sei jetzt
Da christoph vo da sterndalgruppn
Hot in kakao untan disch gschbiem

D’ lerarin sogt i soi aufpassn jetzt
Sonst griag i nix mit und an fünfa
Und ’s gym kaun i vagessn

D’ schwesta sogt si is ned gwen jetzt
Oda scho und auf jedenfoi hot’s d’schaki
Einitheatat, sie woit des leiwal goa ned

Da lera sogt i soi ned winkn jetzt
Ban applaus von bühnenspü
Des is peinlich und bled

Da bruada sogt nu nix jetzt
Owa der is eh bessa stü und üwahaupt
Der is von an aundan votta

Pfreind sogn se hom koa zeit jetzt
Weng da schui oda da freindin
Owa i hob’s gseng ban spar mit an heftl

Da pappa sogt nix jetzt
Weila augsoffn is und stua
Und gschdrittn hot mit da mama

Und d’ mama sogt a nix jetzt
De muas blean wegan streidn und weil’s
Da pappa droschn hot

Und i sog a nix jetzt
Wei des lebn des i ma mochn werd
Wird wichtiga sei wia des jetzt

Text vom Autor vorlesen lassen:

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Nina Rosenbusch
WIA SOI DES GEH?

Nina Rosenbusch
WIA SOI DES GEH?

Ma soi so sei, wie ma is
Wia soi des geh?
Ma soi da Norm entsprechend sei!
Jo, owa wia soi des geh?
Immer nua hean und seng,
wias ned aufgschwantzt san.
Na, wia soi des geh?
De gonzen Sochan im Internet seng,
wia ma ned ausschaun soi,
de gaunzen Marknsochen auziang muas,
wei waumas ned immer glei auziang duat,
daun kaumas sies jo aunscheinend ned leisten und kead
ned dazua!
Des neiaste Eifon hom mesn,
wei wauma ka 16 Pro Max hod,
daun kead ma ned dazua
und wiad ogschdemped,
ois hättma wos vabrocha!
Na wia soi des geh?
I pfeif drauf.



erschienen in MORGENSCHTEAN U84–85
Nina Rosenbusch ist Schülerin der HLW Horn


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Karina Klinger
LEBN


Karina Klinger
LEBN

Wie soi mei Lebn ausschaun?
Wü i in Papa stoiz mocha und ois gebn fürd Schui,
oda wü i doch mei Lebn lebn und furtgeh?
Des is de Frog, de i ma oft stö.
Waun i mei Lebn anfoch leb,
wia schaut mei Zukunft aus
und is daun wer entteischt vo mia?
Geh i doch liaba ind Schui und tua ois fia mei Zukunft.
Ka Furtgeh mehr,
nur daham sitzn und lerna.
Lauta Ansa hambringa,
daun san Oma und Papa stoiz auf mi.
Oba wia soi i des ois mocha?
D‘ Mama is nimma do und i muas daham ois mocha.
Wäsch woschn,
zaumrama und ollas und daun a no lerna.
Wü i so mei Leben vabringa?
Und wird is irgendwaun bereun,
waun i mei Jugend ned glebt hob?

erschienen in MORGENSCHTEAN U84–85
Karina Klinger ist Schülerin der HLW Horn


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Isabella Pfaller
FOISCHE AUGN


Isabella Pfaller
FOISCHE AUGN

I hoss,
wia i mi söwa fertig moch.
Im Spiagl schau i mi o,
wia i ma gor ned gfoi.
I siach glei,
waun i a weng zuagnumma hob.
Warum hoss i mi?
Warum moch i des?
Warum schau i mi mit foischen Augn au?



erschienen in MORGENSCHTEAN U84–85
Isabella Pfaller ist Schülerin der HLW Horn


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Marlene Bauer
WOS SE WOIN


Marlene Bauer
WOS SE WOIN

Ansa, Zwara, a Dreia is a no guad,
jede Wochn Tests, Schularbeitn, Referate
und de Hausübung soi a no gmocht wean.
Imma mea, imma bessa, jo kann Fetzen schreim.
Mama Papa auf an stoitz mochn.
Matura und studiern,
dast a gscheide Hockn host.
Um an hoibn Punkt in Ansa ned darissn,
hoffentlich geht si no irgendwie de bessare Notn aus.
Im Zeignis stengan Ansa, Zwara, Dreia
und in Italienisch da Viera.
Mama, Papa, Oma und in Opa
oin es Zeignis zagn:
Najo, da Viera hätt ned sei miasn,
’s nächste Moi mea lerna,
wos hobn deine Freind fia a Zeignis?
Imma mea, imma bessa wean,
jo kann Fetzen schreim.
Um hoiba sechse ham:
Lerna, Hausübung mochn, duschen und daun endlich schlofn geh.
Um sechse wieda auf,
dass ma jo no in Bus dawischt
und ollas nomoi.



erschienen in MORGENSCHTEAN U84–85
Marlene Bauer ist Schülerin der HLW Horn


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🎧 Emilie Jagsch
FREIND BLEIBST


Emilie Jagsch
FREIND BLEIBST

Sitz ma do, zwa oide G’sichta,
schaun in d‘ Nocht, redn ned vü.
I denk zruck, wias fria woa,
wia ma glocht hom, laut und frei,
wia ma grennt san übers Föd
ohne Sorg, ohne G’schrei.
Waßt nu, wia ma beinand g’staundn san,
wauns eng woan is, wauns zwickt hot im Lem?
A Freind woast, wauns finsta woa,
waun kana mehr do woa, nua wia zwa.
Jetzt sitz ma do, ois is so weit,
du duat, i do, de Zeit, de gfread.
Ma rennt nur no, wei ma renna muaß,
weis so sei soi, weis so geht.
Doch im Herzn, do bleibt dei Stimm,
a kloans Wort, des i versteh.
A Freind bleibt, egal wia weit,
egal wia vü Zeit vergeht.
A Blick, a Wort, a kloane Gestn,
und i was, du vastehst.
Und wauns amoi duppa wird,
waun da Wind umd Heisa pfeift,
daun gspia i, dass d‘ irgendwo bist,
dass do wos is, des immer bleibt.

Text von der Autorin vorlesen lassen:


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🎧 Amelie Metz
SCHEEE

Amelie Metz
SCHEEE

Imma sche, imma fesch,
bist as ned, bist hoid bled.
An Gramm zfü, na des geht ned.
Groß und schlaunk is ok.
Fia mein Körper schauma, is normal,
wei i hob jo a ka ondare Woi.
Überoi perfekte Leid und mittendrin bin i dabei.
Oiso moch i weida wie imma
und sitz dahungad und alloa in meim Zimma.
Wieda stö i ma de Frog, warum bin i ned so wie du.

Text von der Autorin vorlesen lassen:



erschienen in MORGENSCHTEAN U84–85
Amelie Metz ist Schülerin der HLW Horn


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Christl Greller
MEIN MITTELBURGENLAND

Christl Greller
MEIN MITTELBURGENLAND

Am Sonntag
setzt der Neil den schwarzen Hut auf.
Erlaubt die Nahnl ihm
eine dünne lange Zigarre –
leise mißbilligend.

Am Sonntag
nimmt die Nahnl die schwarze Schürze um.
Die, die schön glänzt.

Am Sonntag
wollen die Enkel mit ihnen Computerspielen.
Aber der Neil
will immer gewinnen.

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Manfred Chobot
ZAN BSUACH EN ÜLMIZZ

Manfred Chobot
ZAN BSUACH EN ÜLMIZZ

déis is a schéins doaf
ols a bui bin i duat gwen mid meine öültan
offtn amul aussi mid ana freindin
fuan hauptplozz mocht de hauptschtross
an linkan winkl olso an rechtan nouch tenk
hianz tuats nouchad zur nekstn gmoa aussi fiarn
heind in da friia seind mia daun ooi
hiazzant hukkan mia in dea schtubn fo uan
buarn dea wos inta dar woucha en Wian hakklt
am wochnend kimmat ea si oilwaal
um sein wai ind de pflanzlan
a heind wiada ind mia seind
mid dea naanl alloan
dia muida tuat kropfa mocha
da bui muiss no in wosn maan
i fazööl eng a bleads gschichtl
deas wo mia net ausn schedl naussi geat
tui fei zuilousn – woast de sau hoit nuit geaum
oftn fuig neim aun wuig – hir nix möön weutn
dea laten guifn weat naha keufen – poin feut
doiktn oftn gaun schuikn weat kuifn den sau…
olsat saig i – mia haumb di nit gmui farschtaunda
nuisa sau hoit nuit geaum oftn fuig nim aun wuig
hir nix möön weutn dea laten guifn – naha
weatn kuifn zweng meina meissn mia schuibm s faadl…
mia woggln min schädl hini and heri buarn mhmmm
…nochad nuisa faddl follant zuit schui gwen
haun i gnedi aounghéibt en aompa zan laarn
…oftn säig i weul i haun gmui – si is gföüt
mhmmm i muiss gugizzn mhmmm
i piin gwéin am föld – wults an wai?
prooscht dass de gurgl net farooscht!
mei liabsti fo Minga draustn
hod offtn ols fuul obgegneisst

ÜBERSETZUNG INS HOCHDEUTSCHE


Zu Besuch in Illmitz
das ist ein schönes Dorf
als Bub bin ich mit meinen Eltern
dann hin mit einer Freundin
vor dem Hauptplatz macht die Hauptstraße
einen linken Winkel also einen rechten nach links
und führt dann zum nächsten Dorf
heute in der Früh sind wir dann hin(unter)
jetzt hocken wir in der Stube von einem
Bauern der unter der Woche in Wien arbeitet
am Wochenende kümmert er sich immer
um seinen Wein und die Pflanzen
auch heute wieder und wir sind
mit der Oma allein
die Mutter macht Krapfen
der Bub muss den Rasen mähen
ich erzähl euch eine blöde Geschichte
die mir nicht aus dem Kopf geht
hör nur zu woast de sau hoit nuit geaum
oftn fuig neim aun wuig – hir nix möön weutn
dea laten guifn weat naha keufen – poin feut
doiktn oftn gaun schuikn weat kuifn den sau…

also sage ich – wir haben dich nicht gut verstanden
nuisa sau hoit nuit geaum oftn fuig nim aun wuig
hir nix möön weutn dea laten guifn – naha
weatn kuifn
meintwegen müssen wir das Ferkel schieben
wir wackeln mit dem Kopf hin und brummen mhmmm
danach unser Ferkel follant zuit schui gwen
habe ich begonnen den Eimer schnell zu leeren
…dann sage ich weil ich habe genug – mir reicht es
mhmmm ich kriege Schluckauf mhmmm
ich bin am Feld gewesen – wollt ihr einen Wein?
Prost damit die Gurgel nicht verrostet!
meine Freundin aus München (draußen)
hat alles verstanden

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Manfred Chobot
INSA BRUNN

Manfred Chobot
INSA BRUNN

i schtee aun deara bidn fo insan brunn
glei nebm da kiara fo da gmeinti
ind i loss es wossa en mein grui rinna
offtn schteat a maun néibm mia – 
daumits du di ausdakenna tuast
deas wossa fon insriga kwölln
is eiskolt gaunz füül gsund
fia insrige niandln de waumpn
de bloudan olsa tuas fei füül tschechan
insrige gmoa is hundart-siab-zian meta 
iban meea oba des wossa fo insara kwölln
kimmt aus hundart-fiiri-dochzg meta
des hoast dass mia insa wossa 
ausn meea aussi huln tan
olsa tuats a wengale solzich schmekka 
owa gee des haun i nit gwisst

ÜBERSETZUNG INS HOCHDEUTSCHE


UNSER BRUNNEN
ich stehe an der Pipe von unserem Brunnen
gleich neben der Kirche der Gemeinde
und lasse das Wasser in meinen Krug rinnen
dann steht ein Mann neben mir –
damit du dich auskennst
das Wasser von unserer Quelle
ist eiskalt sehr sehr gesund
für unsere Nieren den Bauch
die Blase also trink es nur viel
unsere Gemeinde liegt hundertsiebzehn Meter
über dem Meer aber das Wasser unserer Quelle
kommt aus hundertvierundachtzig Metern
das heißt dass wir unser Wasser
aus dem Meer herausholen
also schmeckt es ein wenig salzig
aber geh das habe ich nicht gewusst

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Erich Schirhuber
D’OMAMA

Erich Schirhuber
D’OMAMA

ois glana bua howe kan schbinod megn
ned um de buag
und do hod mei grosmuta amoi af da schdrosn
wias mid mia schbazian gaunga is
an wochmau trofn und hod eam
leise wos gsogd und ea hod
me schdreng augschaud fa om owe
und hod gsod i hob ghead du isst dein
schbinod ned zaum daun kumst owa
ins schbekkamal
a schbekkamal woa da gemeindekota
de ausnüchdarungszöln fia de augflaschlndn
und mei grosmuta de guakn woit gscheid sei
und da wochmau dea drotl
hod midgschbüd
heit iss e gean an schbinod und obs an gemeindekota
nau gibt was e ned
de grosmuta is scho lengst gschduam
owa de wochleid hassn oiweu
nau schbinodwochta

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Josef Maria Hader
A RICHTIGA SCHRECKN

Josef Maria Hader
A RICHTIGA SCHRECKN

De Doris woa nu a kloans Medal
und bei ihra Oma des erste Moi
zan Besuch üba d’Nocht.
Do hods a schreckliche Entdeckung gmocht.

Vorm Bettgen hom se beide im Bod gwoschn.
Auf oamoi hod die Oma ihre Zent in da Hond
und schrubbelt midn Zentbirschtl drauf umanond.

Voa Schreck schreit d’ Vera di Oma on:
»Omi, Omi wos mochsd denn do
des is sicha ned gsund
i putz ma de Zent imma nua im Mund.«

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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Franz Geissler
OAMUI NAU A LAUSBUI SEI

Franz Geissler
OAMUI NAU A LAUSBUI SEI

Oamui nau a Lausbui sei, jung und unbeschwead,
si nix scheißn meïssn um deïs, wos si sou ghead,
af an freïmdn Ocka Pfoffadadscharln broucka,
Föwapfeifarl schnitzn, und mit deï daunn Vougarln aunloucka,
ban Moahoufdeich Muich und Kaulquappm faunga,
iwan Zaun zan Nochban umi nouch zeidiche Äipfün glaunga,
ban Krebsnboch hoamlich Feia hazn
und frech voun da Schindabruck owischlatzn,
Greïscharln und kloani Stoan afd Schienan leïgn,
in da Schupfa vasteïcka und si nid beweïgn,
am Viechmoark stundnlaung begarln mid oan Boin,
ba-r-oan Stodl oan Heahndreïg schmiean afd Schnoin,
houch oubm af oan Nussbam si a Hittn baun
und bam Bieberle dreïnt reife Keaschdn klaun,
mid n Groudnfeidl si a Zwuschl schnitzn,
in Kodna-Bod spechtln duarch deï Breïdlritzn,
afn Gstappmbeach stundnlaung »Vabanne dich« spün,
af oan Logafeia an müchign Gugruzkuibm grün,
in da Gluid daunn gstulani Bougarln brodn,
deï Housn aufkreïmpün und ouhni Schuih in Boch umwodn,
mid oan Madl hamlich in oan Gebüsch drein sitzn
und eahm noucha-r-a Heazal in a Bamrindn ritzn,
mid deï Buim voun da Nochbaruatschoft rafa
und si zan Prouwiean in da Trafik Tschick kafa,
deï Stroß mid oan Ziaglbroucka aunmoina und Tempühupfm,
a Rollahatzal mocha oda oafoch nia Boin schupfm …
– wia gsogd: oamui nau a Lausbui sei, deïs warad scheï,
owa ih moan, deïs wiad leida neamma geïh!

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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🎧 Jasmin Gerstmayr
VAGESSN

Jasmin Gerstmayr
VAGESSN

I steh in deim klan Zimma
De Obendsunn – a Schimma
streift deine weichn Händ
Klinisch san de weißn Wänd

Du schaust mi net wiakli au
Sitzt anfoch nua do hidau
Du host so vü ognumma
Duast imma mehr vastumma

Foist du in a dunkle Nocht?
Du host ewig nimma glocht
Bist kaum nu wiakli do
Mah, du gehst ma so oag o

Du host fia uns olles gmocht
und niemois an di söba docht
Dei Lebn woa nua Vazicht
Märchen? Eha Gruslgschicht

I steh in deim Zimma
Eakennst du mi goa nimma?
Mama, wo gehst du jetzt hin?
Waßt du nu, dass i dei Tochta bin?

Du host imma funktioniat
und neamd hods honoriat
Vielleicht wüst du ois vagessn
Vü z’sötn bin i nebn dia gsessn

Mama, i steh in deim Zimma
I vamiss di – imma
I nimm dei zoate Haund
Wad so gean in deim
Vagessns-Laund

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Brigitte Menne
ROTKÄPPCHEN

Brigitte Menne
ROTKÄPPCHEN

Zwoa kloane mäezn treffn se in da kindagoatengarderowe,
de oa oewe met ihra mamme, de onda oewe met ihra aanl:

(de oa)
wohnst du hiaz bei deina großmuatta
oder bei deina mamme?

(de onda)
eh kloa
bei meina großmuatta

(de oa)
wüd
bist eppa a Rotkäppchen
wae de is a zada großmuatta gonga?

(de onda noch oana weu)
jo genau
a Rotkäppchen bin i

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85
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Judith Thoma
BEI DA OMA IM GOATN

Judith Thoma
BEI DA OMA IM GOATN

Bei da Oma im Goatn hats ois gebn:
Erbsen, Himbeern, Oadaxl,
a Bankl wo ma si an Schiefer
einzogn hat am Hintern.
Zigeuneräpfl, weiße Kirschn,
Sauraumpfer und Bockbart zum Knatschn,
batzwoache Birn, Ribisel, Paradeiser.
An Dackl, der in jeden Maulwurfshügl
einigschnofelt hat,
Brennessel, Wexn ….
und mi.

erschienen in unserer PDF-Beilage zur Nummer U84–85


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